Marie gefällt dem Tischler Georges, aber der Ganove Leca und der Zuhälter Roland wollen sie nicht freigeben.
«Simone Signorets beste Rolle (bis zu Room at the Top) war eine Gigolette mit einem prachtvollen Helm aus goldenem Haar in Jacques Beckers lustvollem poetischen Porträt der Pariser Unterwelt von 1900. Ihre Darbietung ist ein Triumph der Sinnlichkeit: Mit ihrem sanften Lächeln strahlt sie eine so intensive, reife Körperlichkeit aus, dass sie die Leinwand dominiert. Becker stellt uns eine Welt voller Halsabschneider, Apachen und Gangsterbräute vor und erzeugt dann auf subtile Weise eine Atmosphäre, die ihren Rivalitäten und Intrigen Bedeutung und Leidenschaft – und eine Überdosis Unheil – verleiht. Die Liebesszenen zwischen Signoret und Reggiani sind ungewöhnlich schlicht und zärtlich; vielleicht wirkt deswegen der grimmige Schluss fast unerträglich schmerzhaft.» (Pauline Kael: 5001 Nights at the Movies, Marion Boyars 1993)
«Casque dʼor erreicht auf Anhieb und mühelos, dank der natürlichen Neigung des Autors, tragische Grösse und steht in der grossen französischen Romantradition. Alles – die dramatische Dichte, die Schauspieler, die sich selbst übertreffen, der historische Realismus, das Hinauswachsen über die Anekdote, die aussergewöhnliche Kraft der Bilder – fügt sich zusammen zu einem der Meisterwerke des französischen Nachkriegskinos.» (Jacques Doniol-Valcroze, France-Observateur, 5.2.1960)
Drehbuch: Jacques Becker, Jacques Companéez
Kamera: Robert Lefebvre
Musik: Georges Van Parys
Schnitt: Marguerite Renoir
Mit: Simone Signoret (Marie, «Casque d'or»), Serge Reggiani (Georges Manda), Claude Dauphin (Félix Leca), Raymond Bussières (Raymond), Gaston Modot (Danard), Loleh Bellon (Léonie, seine Tochter), William Sabatier (Roland Dupuis), Paul Barge (Inspektor Juliani), Dominique Davray (Julie), Roland Lesaffre (Anatole), Emile Genevois (Billy)
96 Min., sw, Digital HD, F/d