Ein seit sieben Jahren verheiratetes Fabrikantenpaar geht auf einen Maskenball; die Karten wurden dem Mann anonym zugestellt. «Er» vergnügt sich mit Pixi, einer Kunstgewerblerin im Louise-Brooks-Look, die schon lang ein Auge auf ihn geworfen und ihm auch die Karten zugestellt hat, «Sie» möchte zwar gern untreu sein, schafft es aber nicht, bis Seine Durchlaucht erscheint, ihr den Hof macht und sie in sein Hotel abschleppt. Unterdessen ist «Ihm» der Spass mit Pixi vergangen, weil er nicht weiss, wo seine Frau ist; gemeinsam mit Pixi wartet er zu Hause auf sie.
In dieser z. T. sehr frivolen Ehekomödie, die aufgrund der «entfesselten Kameraarbeit bis heute als sehenswertes Konglomerat aus Konversationsstück und Experimentalfilm» (Viennale 2008) gilt, vermittelt May vor allem beim Maskenball sehr anschaulich den viel zitierten «Tanz auf dem Vulkan» der Weimarer Zeit: Auf der Riesenfete wird überall getanzt, durch den Ballsaal sausen Schiffsschaukeln, das Orchester ist in der Mitte auf einer Art Insel platziert. Als Sidekick der ehebrüchigen Paare fungiert «Mama», ein dicker Freund von Pixi, der immer von Mädels umlagert und schliesslich ausgeraubt wird. (CS)
Drehbuch: Adolf Lantz, nach der Story von Richard Duschinsky
Kamera: Otto Kanturek
Musik: Willy Schmidt-Gentner, Walter Jurmann
Mit: Nora Gregor (Renée Roettlinck), Harry Liedtke (Werner Roettlinck), Agnes Bernauer (Peterle, das Söhnchen ), Ursula Grabley (Pixi), Robert Thoeren (Hochstapler, genannt «der Fürst»), Ferdinand Hart (Diener Bittrich), Otto Wallburg (Maler Klöppel), Fritz Odemar (Kriminalkommissar Schierling)
90 Min., sw, 35 mm, D