Potsdam, 1910. Die junge Manuela von Meinhardis soll nach dem Tod ihrer Mutter in einem Stift für adelige Mädchen ihre Bildung abschliessen. Das sensible Mädchen tut sich schwer mit Uniformen und preussischer Zucht und Ordnung. Einzig die Lehrerin Fräulein von Bernburg zeigt für Manuela Verständnis. Manuelas Verehrung für ihre Lehrerin entwickelt sich zu einer leidenschaftlichen Liebe, die sie auch öffentlich erklärt – mit drastischen Folgen.
«Während der Routinier ein solches Sujet bestimmt zur groben Karikatur verzerrt hätte, überschreitet Frau Sagan nirgends die von der Wirklichkeit gezogenen Grenzen. Die Oberin bleibt eine mögliche Figur, und das Exerzierreglement, dem die Zöglinge unterworfen sind, ist auch in seinen Ausschweifungen noch glaubhaft. Es muss nicht leicht gewesen sein, der Farce zu entrinnen; denn viele Episoden (…) fordern zu ihr heraus.» (Siegfried Kracauer, Frankfurter Zeitung, 1.12.1931)
Gemäss einer stark beachteten Umfrage, welche die Zeitung «Der Deutsche» jeweils zum Jahreswechsel bei Fachleuten im In- und Ausland durchführte, war Mädchen in Uniform der Film, der 1931 den stärksten Eindruck hinterlassen hatte.
Drehbuch: Christa Winsloe, F. D. Andam, nach dem Theaterstück «Ritter Nérestan» von Christa Winsloe Christa Winsloe
Kamera: Reimar Kuntze, Franz Weihmayr
Musik: Hansom Milde-Meissner
Mit: Herta Thiele (Manuela von Meinhardis), Dorothea Wieck (Fräulein von Bernburg), Emilia Unda (Fräulein von Nordeck zur Nidden, die Oberin), Ellen Schwannecke (Ilse von Westhagen), Erika Mann (Fräulein von Atems), Gertrud de Lalsky (Manuelas Tante), Marte Hein (Anstaltsprotektorin), Hedwig Schlichter (Fräulein von Kesten)
88 Min., sw, 35 mm, D