Antoine Doinel hat Christine geheiratet, mit ihr eine behagliche Wohnung bezogen und verkauft selbst gefärbte Blumen, während sie Violinstunden erteilt. Als Christine schwanger wird, zerstreiten sich die beiden bei Diskussionen über Namen und Zukunft ihres Kindes, und Antoine bandelt mit einer Japanerin an.
«Am Ende von Les quatre cents coups erwarteten wir wohl, dass Antoine zu irgendeinem aussergewöhnlichen Menschen heranwachsen würde, aber wir haben uns geirrt. Truffaut hat ihn zu einem freundlichen, recht gewöhnlichen jungen Mann von Anfang zwanzig altern lassen, und in Domicile conjugal ist Antoine tatsächlich verbürgerlicht. (...)
Truffaut selbst hat sich im letzten Jahrzehnt enorm verändert, und Antoines Geschichte ist zu einer Autobiografie geworden, nicht von Truffauts Leben, sondern von seiner Kunst. Seine Filme geben einem das Gefühl, er sei einer der sanftmütigsten und zivilisiertesten Regisseure überhaupt und dass er die Ereignisse des normalen menschlichen Lebens genauso faszinierend findet wie heroische oder melodramatische Themen. Domicile conjugal ist einer der anständigsten und liebevollsten Filme, an die ich mich erinnern kann. Wenn er nicht ganz den Ausgang darstellt, den wir uns für Antoine erhofft hätten, sei’s drum.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 4.5.1971)
Drehbuch: François Truffaut, Claude de Givray, Bernard Revon
Kamera: Néstor Almendros
Musik: Antoine Duhamel
Schnitt: Agnès Guillemot
Mit: Jean-Pierre Léaud (Antoine Doinel), Claude Jade (Christine Doinel), Barbara Laage (Monique), Hiroko Berghauer (Kyoko), Daniel Boulanger (Opernsänger), Daniel Ceccaldi (Lucien Darbon), Claire Duhamel (Mme Darbon), Danièle Girard (Ginette, Kellnerin), Billy Kearns (mexikanischer Unternehmer)
101 Min., Farbe, DCP, F/d, ab 6