English text below.
Ann ist mit John verheiratet, der sie heimlich mit ihrer Schwester Cynthia betrügt. Sie lernt den schüchternen Graham kennen, einen früheren Collegefreund von John, dessen Leidenschaft es ist, Frauen vor der Videokamera über ihre erotischen Fantasien reden zu lassen. Als sich Cynthia von ihm filmen lässt, ist Ann schockiert und zieht sich von Graham zurück – bis sie dahinterkommt, dass John und Cynthia eine Affäre haben.
Steven Soderbergh soll das Drehbuch für sein Filmdebüt in nur acht Tagen geschrieben haben; Sex, Lies, and Videotape wurde in Cannes mit der Goldenen Palme sowie dem Darstellerpreis für James Spader ausgezeichnet. Der Erfolg von Sex, Lies, and Videotape gilt als grosse Initialzündung der amerikanischen US-Independent-Bewegung der 90er-Jahre. Der Film wurde 2006 in das National Film Registry der US-amerikanischen Library of Congress aufgenommen.
«Sex, Lies, and Videotape zeugt von einer beeindruckenden Reife. (...) Entgegen dem Titel zeigt Soderbergh kaum nackte Haut oder Sex und vermeidet jegliche Effekthascherei, was ihm erlaubt, unerschrocken komplexe moralische und psychologische Aspekte zu beleuchten. Keine der Figuren ist ganz aufrichtig oder frei von Komplexen; alle schrecken zunächst davor zurück, für ihre Handlungen die volle Verantwortung zu übernehmen. Die Schauspieler sind grossartig: Ausgehend von Soderberghs witzigen, scharfsinnigen, perfekt gedrechselten Dialogen sorgen sie dafür, dass der Film intellektuell ebenso anregend wirkt wie emotional.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)
«Mein Lieblingssieger von Cannes: Steven Soderberghs Debüt lancierte die Karriere eines der faszinierendsten Regisseure Hollywoods – und veränderte die Filmindustrie für immer. (...) Soderberghs Film hat den Zeitgeist eingefangen (...), ist aber bis heute nicht veraltet. Die zentralen Themen – Liebe geht über Sex, Technologie dient als Puffer – muten nach wie vor bedeutungsvoll an.» (Henry Barnes, The Guardian, 17.4.2015)
«Soderbergh's first feature is impressively mature (...). Despite the title, there is almost no explicit nudity or sexual activity; by avoiding sensationalism, Soderbergh leaves himself free to focus unblinkingly on moral and psychological complexities. No character is entirely without dishonesty or hang-ups; all initially shrink from taking full responsibility for their actions. The actors are superb; working from Soderbergh's funny, perceptive, immaculately wrought dialogue, they ensure that the film stimulates both intellectually and emotionally.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)
«My favourite Cannes winner: Steven Soderbergh’s 1989 debut, which kicked off the career of one of Hollywood’s most fascinating directors – and changed the industry forever. (...) Soderbergh’s film caught the moment. (...) but (...) it hasn’t dated. The central themes – love over sex, technology as a buffer – still feel meaningful.» (Henry Barnes, The Guardian, 17.4.2015)
Drehbuch: Steven Soderbergh
Kamera: Walt Lloyd
Musik: Cliff Martinez
Schnitt: Steven Soderbergh
Mit: James Spader (Graham), Andie MacDowell (Ann), Peter Gallagher (John), Laura San Giacomo (Cynthia), Ron Vawter (Therapeut), Steven Brill (Barfly), Alexandra Root (Frau auf einem Videoband), Earl T. Taylor (Hausherr), David Foil (Johns Kollege)
100 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f