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Buñuel en el laberinto de las tortugas
Salvador Simó (Spanien 2018)

Paris, 1930: Nach dem Skandal um L’âge d'or scheint Luis Buñuels Karriere schon fast wieder am Ende, als er den Vorschlag erhält, einen Dokumentarfilm in der bitterarmen Gegend von Las Hurdes in Spanien zu drehen. Dank eines Lotteriegewinns seines Freundes Ramón Acín lässt sich der Film finanzieren. Für Buñuel und sein kleines Team wird der Dreh zu einer einschneidenden Erfahrung.
Salvador Simó hat in Buñuel en el laberinto de las tortugas eine Graphic Novel von Fermín Solis umgesetzt, wobei er seinen Animationsfilm mit Realaufnahmen aus Las Hurdes unterschneidet. «Es ist ein gespenstischer Effekt, dieses Nebeneinander eines fiktiven Making-ofs und des realen Ergebnisses, das Nebeneinander zweier unterschiedlicher Darstellungsformen, die klar voneinander getrennt sind und doch eng miteinander verschmolzen. (…) Immer wieder gewährt Simó in Form von Flashbacks kurze Ausflüge in die Kindheit des ungewöhnlichen Künstlers, um so seinem Wesen noch ein bisschen näherzukommen. (…) Buñuel en el laberinto … spielt dann auch mit diesen Gegensätzen, ist mal realistisch, dann wieder grotesk, baut zwischendrin schon mal eine surreale Szene ein – passend zu den realen Werken von Luis Buñuel.» (Oliver Armknecht, film-rezensionen.de, 28.3.2019)

Am 28. Oktober zeigen wir den Film im Rahmen des International Animation Day, der von ASIFA (Association Internationale du Film d’Animation) organisiert und von der Schweizer Trickfilmgruppe GSFA unterstützt wird.

Hinweis: Leider konnte die uns fest zugesagte und im gedruckten Programm angekündigte Verleihkopie mit deutschen Untertiteln nicht rechtzeitig fertiggestellt werden, so dass wir auf die internationale Festivalkopie mit englischen Untertiteln ausweichen müssen.

Drehbuch: Salvador Simó, Eligio R. Montero, nach der Graphic Novel von Fermín Solis
Kamera: José Manuel Piñero
Musik: Arturo Cardelús
Schnitt: José Manuel Jiménez

Mit: Jorge Usón (Luis Buñuel), Fernando Ramos (Ramón Acín), Gabriel Latorre (Vater von Luis Buñuel), Pepa García (Mutter von Luis Buñuel), Cyril Corral (Eli Lotar), Rachel Lascar (Vicomtesse de Noailles), Luis Enrique de Tomás (Pierre Unik)

77 Min., Farbe, DCP, Sp/e

Vorfilm

Luis Buñuel (Spanien 1933)

Buñuel unternimmt mit seiner Kamera eine Reise in die bitterarme Region Las Hurdes und erforscht in seinem kurzen Filmessay die Bedingungen, unter denen die Menschen in diesem kahlen, bergigen Gebiet leben.
«Wichtig wird die Frage, worauf Buñuel die Kamera richtet. Es sind nie folkloristische Motive. Meist sind es Ansichten davon, wie grausam die Natur hier mit dem Leben umgeht. (…) Diesen Bildern ordnet Buñuel den Ton entgegen. Den Film begleitet ein Kommentar, der in Inhalt und Tonfall genau dem Kommentar eines beliebigen Kulturfilms entspricht. (…) Der Kontrast, den auch die Musik noch unterstützt (…), macht auch etwas anderes deutlich: den Unterschied zwischen der grausamen Wirklichkeit der Hurdes und unserer Zivilisation, die solche Kommentare am laufenden Band produziert, vielleicht, um die Wirklichkeit nicht sehen zu müssen. So wird Las Hurdes indirekt zu einem Pamphlet gegen die europäische Kultur und Zivilisation.» (Klaus Eder, in: Luis Buñuel, Reihe Hanser, 1975)
«Ein kühnes Pamphlet gegen die spanische Feudalgesellschaft, die solche menschenunwürdigen Zustände (…) gelassen duldete. Hier hat kritische Aussagekraft bereits zu einem Formwillen gefunden, wie er in späteren Dokumentationen nicht immer anzutreffen ist.» (Georg Antosch, Neue Zeit (Berlin), 5.1.1970)


Drehbuch: Luis Buñuel, angeregt durch ein Buch von Maurice Legendre, Kommentar: Luis Buñuel, Pierre Unik
Kamera: Eli Lotar
Schnitt: Luis Buñuel

28 Min., sw, DCP, F

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
8.10.2019
18:15
Sa.,
12.10.2019
15:00
Mo.,
28.10.2019
20:45
Mi.,
30.10.2019
18:15