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Susana
Luis Buñuel (Mexiko 1950)

«Ein gelungenes Beispiel für Buñuels Kunst, auf zwei Ebenen zu inszenieren.
Susana ist eine junge Frau, die in einer stürmischen Gewitternacht aus einer Besserungsanstalt flieht und auf der Hazienda von Don Guadalupe aufgenommen wird. Dessen Familie ist ein Muster an Tugend und Liebenswürdigkeit. (…) Susana, die bewusst dämonisiert wird, zerstört dieses Idyll. ‹Carne y demonio›, ‹Fleisch und Dämon› lautet der Untertitel im Original (…). Dieser Untertitel ist reine Ironie, denn Susana ist die fleischgewordene sexuelle Versuchung und sie geizt nicht mit ihren Reizen, nackte Beine und Schultern setzt sie bewusst ein. (…) Doch alles wird gut. (…) Der Dämon ist entfernt und am nächsten Tag ist die gute alte Ordnung wiederhergestellt. Die Sonne scheint, Vater und Sohn sind versöhnt (…). Eine Idylle des Lächelns, die zum Grausen ist. Buñuel kritisierte sich selber im Nachhinein, dieses Ende nicht satirisch genug überhöht zu haben. Doch diese Sorge ist unbegründet. Jemandem, der diesen Schluss nicht als Satire erkennt, ist nicht zu helfen.
Susana ist eine unterhaltsame Spitze gegen den selbstgefälligen Machismo, nicht nur in Mexiko. Seine Wirkung bezieht der Film gerade daraus, dass er komplett die Perspektive der bigotten Bürger einnimmt und sie sich selbst blossstellen lässt.» (Siegfried König, filmzentrale.com)

Drehbuch: Luis Buñuel, Jaime Salvador, Rodolfo Usigli, nach einer Geschichte von Manuel Reachi
Kamera: José Ortiz Ramos
Musik: Raúl Lavista
Schnitt: Jorge Bustos

Mit: Rosita Quintana (Susana), Fernando Soler (Don Guadalupe), Matilde Palou (Doña Carmen), Víctor Manuel Mendoza (Jesús), María Gentil Arcos (Felisa, die alte Dienerin), Luis López Somoza (Alberto, der Sohn)

82 Min., sw, 35 mm, Sp/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
10.10.2019
20:45
Mi.,
16.10.2019
18:15