Nach langer Abwesenheit muss ein Mann bei seiner Rückkehr in die Heimat feststellen, dass seine Jugendliebe inzwischen mit einem reichen Hazienda-Besitzer verheiratet ist. Ihre Leidenschaft flammt erneut auf, doch erst im Tod finden die beiden wieder zusammen.
«Abismos de pasión geht auf einen alten Plan aus Buñuels surrealistischen Anfängen in Frankreich zurück: Es ist eine sehr freie, konzentrierte Fassung von Emily Brontës Roman ‹Wuthering Heights›, einem singulären, abgründigen Stück der englischen Romantik (1847). Was Buñuel daran faszinierte, war die Darstellung eines zentralen Begriffs des Surrealismus, der schon in seinen Frühwerken Un chien andalou und L’âge d’or auftaucht: des ‹amour fou›, der über alle Schranken und Normen hinausgreifenden leidenschaftlichen Liebe von elementarer Kraft und barbarischer Wildheit. (…) Buñuels exzessives Poem – dessen Masslosigkeit in jeder Hinsicht erstaunlich, für viele verwirrend und für manche wegen der schlechten, holzigen Schauspieler unfreiwillig komisch sein mag – erscheint mir als eines seiner aggressivsten, glühendsten, gewaltigsten Manifeste gegen die (bürgerliche) Kultur, wenn nicht gar gegen Kultur überhaupt.» (Wolfram Schütte, Frankfurter Rundschau, 21.1.1974)
Drehbuch: Luis Buñuel, Arduino Maiuri, Julio Alejandro, nach dem Roman «Wuthering Heights» von Emily Brontë
Kamera: Augustín Jiménez
Musik: Raúl Lavista
Schnitt: Carlos Savage
Mit: Irasema Dilián (Catalina), Jorge Mistral (Alejandro), Lilia Prado (Isabel), Ernesto Alonso (Eduardo), Luis Aceves Castañeda (Ricardo), Francisco Reiguera (José, Diener), Hortensia Santoveña (Wirtschafterin), Jaime González (Jorge)
90 Min., sw, 35 mm, Sp/f