«Ein Schwarzer flüchtet vor einem Lynchmob auf eine beinahe unbewohnte Insel vor der Küste South Carolinas. Dort ist ein rassistischer Jagdaufseher gerade dabei, sich ein verwildertes 13-jähriges Mädchen, das in seine Obhut gefallen ist, gefügig zu machen. Der Jagdaufseher versucht den Eindringling umzubringen, doch gewinnt Letzterer die Oberhand. Das Gleichgewicht verlagert sich indes erneut, als ein Kollege des Jagdaufsehers zusammen mit einem zu einer Beerdigung bestellten Pfarrer aufkreuzt.
In ungeschönter Sprache und einem bisweilen surreal anmutenden Hyperrealismus führt dieser in Mexiko gedrehte Buñuel-Film nach einem Script des Blacklist-Opfers Hugo Butler den alltäglichen Rassismus in den US-Südstaaten vor Augen. Dennoch wird die gängige moralische Schwarzweissmalerei je länger desto deutlicher unterlaufen. Vielmehr ergeben sich immer bizarrere Verschränkungen zwischen dem Rassismus und Sexismus der beiden Jagdaufseher und dem Puritanertum des Pfarrers, bis es schliesslich zu einem ebenso überraschenden wie logischen Kuhhandel und einem erstaunlich offenen Ende kommt. Auf diese Unterminierung absehbarer moralischer Zuordnungen führte Buñuel seinerzeit den kommerziellen Misserfolg des Films zurück.» (Andreas Furler, Filmpodium Oktober 2001)
Drehbuch: Luis Buñuel, H.B. (=Hugo Butler) Addis, nach einer Erzählung von Peter Matthiessen
Kamera: Gabriel Figueroa
Musik: Jesús Zarzosa
Schnitt: Carlos Savage
Mit: Key Meersman (Evvie), Zachary Scott (Miller), Bernie Hamilton (Travers), Claudio Brook (Reverent Fleetwood), Crahan Denton (Jackson)
95 Min., sw, 35 mm, E/d