Célestine tritt eine neue Stelle als Dienstmädchen in der französischen Provinz an. Aus ihrer Sicht lernt man die wohlhabenden Herrschaften, aber auch die Bediensteten kennen: Madame hört vor allem auf ihren Beichtvater, Monsieur hält sich sexuell beim Dienstpersonal schadlos und streitet bei jeder Gelegenheit mit seinem Nachbarn, und der Kutscher Joseph ist ein Faschist.
Le journal d’une femme de chambre war «der erste Film in Buñuels letzter Periode, in der er hauptsächlich in Frankreich drehte und stets mit Jean-Claude Carrière als Drehbuchautor arbeitete. Der Roman von Mirbeau, der im 19. Jahrhundert spielt, ist hier übertragen ins Jahr 1928, jene Zeit, in der Buñuel den sozialen und politischen Aufruhr in Frankreich miterlebte. Sein Bild einer Provinzbourgeoisie, die altersschwach und impotent darniederliegt, während die Faschisten den Nationalismus und den Antisemitismus ausnutzen, wirkt wie eine frohlockende Revanche dreissig Jahre nach Un chien andalou.» (Dictionnaire du cinéma Larousse)
Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière, nach dem Roman von Octave Mirbeau
Kamera: Roger Fellous
Schnitt: Louisette Hautecœur, Luis Buñuel
Mit: Jeanne Moreau (Célestine), Georges Géret (Joseph), Michel Piccoli (M. Monteil), Daniel Ivernel (M. Mauger), Françoise Lugagne (Mme Monteil), Jean Ozenne (M. Rabour), Dominique Sauvage (Claire), Bernard Musson (Küster), Jean-Claude Carrière (Pfarrer), Muni (Marianne), Gilberte Géniat (Rose)
97 Min., sw, DCP, F/d