«In locker verbundenen Episoden, die miteinander keinerlei durchgängige Handlung mehr aufbauen, denunziert Buñuel die Freiheit als ‹Gespenst›, als Schimäre in einer Gesellschaft, die vor der Freiheit Angst zu haben und zu ihr nicht fähig zu sein scheint. Durch starke Nutzung surrealistischer Gestaltungsmomente (zu denen vor allem die pointierte Enttäuschung landläufiger dramaturgischer Erwartungen gehören) ein schwieriges und gleichermassen amüsant-witziges Werk im Schaffen Buñuels - sein vorletzter Film.» (Lexikon des int. Films)
«Buñuel führt die Episodentechnik, die er bereits in La voie lactée verwandte, noch einen Schritt weiter: Zwischen den Episoden besteht kein verbindendes Band mehr, eine Person leitet jeweils von einem Komplex zum nächsten über. (...) Die These des Films, der er durch sein Motto: ‹Es leben die Ketten!› Ausdruck verleiht, besagt nichts anderes, als dass sich die bürgerliche Gesellschaft aus Unfähigkeit zur Freiheit von selbst in die Gefängnisse des Vorurteils und des falschen Denkens begibt und deshalb alle Manifestationen der Freiheit, wo sie sich auch immer regen mag, mit Gewalt bekämpft.» (Ulrich Gregor: Geschichte des Films ab 1960)
Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière
Kamera: Edmond Richard
Schnitt: Hélène Plemiannikov
Mit: Bernard Verley (Dragoner-Hauptmann), Jean-Claude Brialy (M. Foucauld), Monica Vitti (Mme Foucauld), Milena Vukotic (Krankenschwester), Michael Lonsdale (Hutfabrikant), François Maistre (Professor), Jean Rochefort (M. Legendre), Julien Bertheau (1. Polizeipräfekt), Michel Piccoli (2. Polizeipräfekt), Adriana Asti (Dame in Schwarz)
104 Min., Farbe, DCP, F/d