«Lois Weber war zweifellos die bedeutendste [amerikanische] Regisseurin der Stummfilmzeit. Ihre Produktionen waren nicht nur jenen der meisten ihrer männlichen Zeitgenossen ebenbürtig, sondern sie hat in praktisch allen ihren Filmen Prinzipien und Überzeugungen zum Ausdruck gebracht, die ihr selbst existenziell wichtig waren.» (Anthony Slide: Engel vom Broadway, Münster 1982)
«The Blot ist eine Anklage gegen eine Gesellschaft, die sich so sehr dem Wohlstand und dem Konsum verschrieben hat, dass sie ihre Erzieher und Geistlichen unterbewertet. Er spielt die noble Armut der Familie eines Professors gegen den protzigen Reichtum des bessergestellten Verehrers ihrer Tochter und den grellen Materialismus einer ausländischen Schusterfamilie von nebenan aus. Der Film findet Ironie in dem Umstand, dass diejenigen, die Konsumgüter produzieren und verkaufen, ein besseres Auskommen haben als diejenigen, die mit der Bildung der Köpfe und Seelen der Nation betraut sind.» (Il cinema ritrovato, Bologna 2012)
«An indictment of a society so devoted to affluence and consumption that it undervalues its educators and clergy, The Blot sets the genteel poverty of a professor’s family against the ostentatious wealth of their daughter’s society beau and the gaudy materialism of an immigrant shoe-maker’s family next door. The film finds irony in the fact that those who produce and sell consumer goods make a better living than the teachers and clergy charged with sculpting the nation’s minds and souls.» (Il cinema ritrovato, Bologna 2012)
Drehbuch: Marion Orth, Lois Weber
Kamera: Philip R. Du Bois, Gordon Jennings
Mit: Philip Hubbard (Prof. Andrew Theodore Griggs), Margaret McWade (Mrs. Griggs), Claire Windsor (Amelia Griggs), Louis Calhern (Phil West)
94 Min., sw, DCP, Stummfilm, e Zw'titel
«Der Titel des Films, seine Themen und sein Aufbau laden zwangsläufig zum Vergleich mit dem ‹Master of Suspense› Alfred Hitchcock ein. (...) Es war die Fähigkeit, echte nervenaufreibende Spannung mit der erforderlichen Plumpheit des Happy Ends zu verquicken, die Hitchcock für die Filmstudios profitabel machte, und das galt damals genauso für Lois Weber.» (Bryony Dixon: 100 Silent Films, BFI 2011)
«The title of the film, its themes and construction inevitably invite comparisons with the ‹master of suspense›, Alfred Hitchcock. (…) It was the ability to combine genuine edge-of-the-seat suspense with the required crassness of the happy ending that made Hitchcock bankable with the film studios, and it also worked for Lois Weber in her day.» (Bryony Dixon: 100 Silent Films, London 2011)
Drehbuch: Lois Weber
Mit: Lois Weber (die Frau), Val Paul (der Mann), Douglas Gerrard (der Verfolger), Sam Kaufman (der Landstreicher)
10 Min., sw, DCP, stumm, e Zw'titel