Zu Beginn des Ersten Weltkriegs: Angestachelt von seinem fanatischen Lehrer meldet sich Gymnasiast Paul Bäumer mit seinen Kameraden begeistert freiwillig für die Armee. An der Westfront in Frankreich muss er jedoch das ganze Grauen des Kriegs erfahren.
Lewis Milestones All Quiet on the Western Front nach Erich Maria Remarques Roman ist ein US-amerikanischer Klassiker des Antikriegsfilms.
«Mit Pickelhauben liegen die Soldaten im Schützengraben. Die Kamera fährt langsam über die Köpfe der jungen Kämpfer. Die schrill tönenden Geschosse zerreissen die Stille. Bomben fallen, Soldaten schiessen, Soldaten rennen mit Bajonetten auf einem lehmigen Schlachtfeld auf den Gegner zu. Soldaten feuern aus dem Schützengraben mit Maschinengewehren. Soldaten fallen um wie Zinnmänner. Die Schlachtszene dauert sieben lange Minuten. Sie ist in die Filmgeschichte eingegangen und hat spätere Kriegs- und Antikriegsfilme beeinflusst. (...) Der zweifache Oscargewinner erhielt in den USA und in England sehr viel gute Kritik, (...) im Deutschen Reich hingegen sah er sich vor allem negativer Kritik ausgesetzt. (...) Joseph Goebbels (...) startete eine massive Kampagne gegen den Film. Er organisierte Massenaufläufe und handgreifliche Krawalle – vor und in den Kinos. Nationalsozialisten zündeten in den Lichtspielhäusern (...) Rauch- oder Stinkbomben. Teilweise liessen sie sogar Mäuse frei, um die Menschen aus dem Saal zu scheuchen (...); nur eine Woche nach der Erstaufführung wurde der Antikriegsfilm verboten. Grund: ‹Gefährdung des deutschen Ansehens in der Welt und die Herabsetzung der deutschen Reichswehr›. Auch in anderen Ländern wurde der Film (...) verboten und teilweise erst Jahrzehnte später wieder freigegeben. (...) Der Film zeigt, was mit Soldaten passiert, die täglich Menschen sterben sehen. Deshalb ist er in Zeiten andauernder und hoffnungsloser Konflikte immer noch relevant und brandaktuell.» (Cynthia Ringgenberg, srf.ch, 10.11.2018)
Drehbuch: Del Andrews, Maxwell Anderson, George Abbott, Lewis Milestone, nach dem Roman von Erich Maria Remarque
Kamera: Arthur Edeson, Karl Freund
Musik: David Broekman
Schnitt: Edgar Adams
Mit: Lew Ayres (Paul Bäumer), Louis Wolheim (Stanislaus Katczinski), John Wray (Himmelstoss), Arnold Lucy (Prof. Kantorek), Ben Alexander (Franz Kemmerich), Scott Kolk (Leer), Slim Summerville (Tjaden), Russell Gleason (Müller), William Bakewell (Albert Kropp), Harold Goodwin (Detering), Raymond Griffith (Gérard Duval)
136 Min., sw, DCP, E/d