Ein Bericht über die Vorwahl der Demokraten zur Präsidentschaft 1960 in Wisconsin: Hubert Humphrey gegen John F. Kennedy.
Mit Primary wurde das Direct Cinema geboren. Der Film, eine Kollektivarbeit, an der neben Robert Drew seine «Associates» Richard Leacock und als Kameraleute Albert Maysles und D. A. Pennebaker mitwirkten, markierte einen Quantensprung im amerikanischen Dokumentarkino und wurde 1990 ins National Film Registry aufgenommen.
«Für uns heute ein eindringliches Dokument der Zeitgeschichte, für die Zuseher von damals ein dokumentarisches Wunder der Mobilität und Unmittelbarkeit. (...) Primary dokumentiert fünf Tage lang den Vorwahlkampf zwischen den Senatoren Humphrey und Kennedy. Das Duell zweier völlig unterschiedlicher Politikertypen. Der eine eher hausbacken, sachorientiert und um kein Detail in Fragen der Viehzucht verlegen. Der andere die charismatische Lichtgestalt und Verkörperung des jungen Amerika. Eine Person des Aufbruchs. Der Film stellt sich auf Kennedys Seite und benutzt ihn als Initiationsfigur seiner eigenen kinematografischen Erneuerung – und wird von dem Politiker seinerseits als medialer Verstärker seiner Kampagne benutzt, wie es von da an bis heute die Regel sein sollte. Die Bewegung jener Zeit wird zur Bewegung der Kamera, die sich vom Stativ löste und mit ihren Protagonisten immer auf Augenhöhe war. (...) Heute gängige Dokumentarfilmpraxis, damals eine Sensation.» (Mark Stöhr, ray-magazin.at, 5/2008)
«Die moderne Kunst hat Picasso. Rock ’n’ Roll hat Bill Haley. Und der Dokumentarfilm hat Robert Drew.» (Michael Moore, drewassociates.com)
English Review: drewassociates.com
Drehbuch: Robert Drew
Kamera: Richard Leacock, Albert Maysles
Schnitt: D. A. Pennebaker
Mit: John F. Kennedy, Hubert H. Humphrey, Jacqueline Kennedy, Joseph Julian (Erzähler)
53 Min., sw, Digital HD, E/e