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Pas très catholique
Tonie Marshall (Frankreich 1994)

«Eine selbstbewusste, unangepasste Detektivin in Paris wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, als sie in einem Mordfall ermittelt und plötzlich ihrem 17-jährigen Sohn gegenübersteht, den sie vor 14 Jahren verliess. Eine (…) melancholische Kriminalkomödie, originell und charmant erzählt.» (Lexikon des int. Films)
«Anémone ist wie Katharine Hepburn mit einer Überdosis Vitamine. Der Film profiliert sich zuerst durch seinen Comic-Geist und seinen freizügigen Tonfall. Aber jenseits der vordergründigen Verspieltheit dieser sehr persönlichen Komödie verbirgt sich eine zutiefst existenzielle Auseinandersetzung.» (Gilles Médioni, L’Express, 31.3.1994)
«Es ist sicherlich nicht leicht, eine ausgemachte Schlampe als Sympathieträgerin eines Spielfilms zu etablieren. (…) Die Schauspielerin Anémone geht ganz in dieser Rolle auf, unterstreicht den zwiespältigen Charakter Maximes, die sich nach Freiheit und Geborgenheit sehnt, die Verantwortung ganz grossschreibt und doch froh ist, sie delegieren zu können.» (Hans Messias, film-dienst, 1/1995)

Tonie Marshall (1942–2020), Tochter der Schauspielerin Micheline Presle und des Regisseurs William Marshall, hatte ihren ersten Leinwandauftritt als Schauspielerin 1972 in Jacques Demys L’événement le plus important depuis que l’homme a marché sur la lune. Nach einigen kleineren komödiantischen Rollen wandte sich Tonie Marshall 1990 der Regie zu; die Drehbücher zu ihren Filmen, bittersüsse Chroniken von gestrandeten Figuren wie Pas très catholique (1993) oder Enfants de salaud (1996), verfasst sie selbst. Vénus beauté (institut) (1999) war ein grosser Erfolg und wurde mit mehreren Césars ausgezeichnet. 2002 realisierte sie mit Catherine Deneuve und William Hurt die romantische Komödie Au plus près du paradis, eine Hommage an Leo McCareys legendären An Affair to Remember (1957, mit Deborah Kerr und Cary Grant).

Drehbuch: Tonie Marshall
Kamera: Dominique Chapuis
Schnitt: Jacques Comets

Mit: Anémone (Maxime Chabrier), Michel Roux (Andre Dutemps), Roland Bertin (Monsieur Paul), Christine Boisson (Florence), Denis Podalydès (Martin), Grégoire Colin (Baptiste Vaxelaire), Michel Didym (Jacques Devinals), Micheline Presle (Mme Loussine), Josiane Stoléru (Mme Gauthier), Nathalie Krebs (Maryse), Bernard Verley (Noel Vaxelaire)

100 Min., Farbe, 35 mm, F/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
2.7.2020
15:00
So.,
12.7.2020
21:00
Do.,
16.7.2020
18:00