English review
«Virginia Woolf trifft auf deutschen Underground-Camp in Ulrike Ottingers 126-minütigem Spektakel aus Performance-Kunst und Kuriositäten. Eigentlich liegt der politische Fokus näher bei dem von Tod Brownings Freaks als bei Woolfs ‹Orlando›, auch wenn Ottinger von Woolf die Vorstellung eines ‹idealen Protagonisten, der alle sozialen Möglichkeiten – Mann und Frau – repräsentiert, die wir normalerweise nicht haben›, übernommen hat. Die fünf Episoden zeigen den Helden/die Heldin im Kaufhaus Freak City (zusammen mit ihren sieben zwergenhaften Schuhmachern), im Mittelalter, gegen Ende der Spanischen Inquisition, in einem Zirkus (wo er sich in Delphine Seyrig, eine von zwei siamesischen Zwillingen, verliebt) und mit vier Bunnies auf einer grossen Europa-Tournee (während der sie auf einem jährlichen Festival der Hässlichen auftritt). Der ganze Film ist so unterschiedlich wie ein Zirkus, aber es gibt einige unbezahlbare Sequenzen, darunter eine virtuose Solodarbietung von Christus am Kreuz.» (Jonathan Rosenbaum, chicagoreader.com)
Drehbuch: Ulrike Ottinger
Kamera: Ulrike Ottinger
Musik: Wilhelm Dieter Siebert, Else Nabu, Albrecht Riermeier
Schnitt: Jackie Raynal, Dörte Völz
Mit: Magdalena Montezuma (Orlando), Delphine Seyrig (Helena Müller), Albert Heins (Herbert Zeus), Claudio Pantoja (1. Tänzer), Hiro Uchiyama (2. Tänzer), Galli Müller (Chronistin), Eddie Constantine (Säulenheiliger), Else Nabu (Heilige Wilgeforte), Stefan Menche (Lederboy)
128 Min., Farbe, DCP, D/e