English review
Das französische Popduo Les Rita Mitsouko arbeitet im Studio an seinem neuen Album. Der «Idiot» versucht sein jüngstes Filmprojekt zu verkaufen.
«Godard hat recht, sich als Prinzen und Idioten zu stilisieren, als jemand, der die Musse hat, seine Schrullen auszuleben. In Soigne ta droite läuft er die ganze Zeit mit einer Filmkassette herum und findet sogar einen Käufer für den Film. Der Käufer bietet eine Million Dollar, der Prinz fordert zehn Dollar. (...)
Die Szenen mit Les Rita Mitsouko (...) handeln vom Handwerk. Vor allem studieren sie die Stimme der Sängerin, mit und ohne Begleitung, manipuliert und unmanipuliert, wie sie sich hört und wie sie sich nicht hört. (...) Diese Szenen sind als eine Art eigenständiger Dokumentarfilm eingebaut. Ohne dass man je ein komplettes Stück vorgeführt bekommt, stiften sie Kontinuität: von der Einstellung des Drumcomputers und der Regelung der Instrumente bis zur Abmischung des fertigen Produkts. Handlung gibt es nicht mehr, eher Situationen, Spielelemente, Figuren. (...) Am Schluss sind alle Beteiligten, auch Les Rita Mitsouko, im Hotel Terminus versammelt, nehmen aber keine Notiz voneinander. Die letzten Bilder zeigen den Vorführraum eines Kinos. Das Licht besiegt die Finsternis. ‹Von hinten.› Tückischer Film.» (Thierry Chervel, Viennale 1997
Vorfilm: Plus oh ! (1996)
Drehbuch: Jean-Luc Godard
Kamera: Caroline Champetier
Schnitt: Christine Benoît, Jean-Luc Godard
Mit: Jane Birkin (die Zikade), Dominique Lavanant (die Frau des Admirals), Pauline Lafont (die Golfspielerin), Éva Darlan (die Passagierin), Isabelle Sadoyan (die Grossmutter), Carina Barone (die Amerikanerin), Catherine Ringer (Les Rita Mitsouko), Fred Chichin (Les Rita Mitsouko)
81 Min., Farbe, 35 mm, F/e