English text below
Ernesto kehrt am Ende des Zweiten Weltkriegs aus deutscher Gefangenschaft in die Heimat zurück. Aber Turin ist zerbombt, Ernestos Mutter ist tot und seine Schwester Maria verschwunden. Als Ernesto Maria als Prostituierte wiederfindet, versucht er umsonst, sie vor ihrem Zuhälter zu retten. Bald ist er selbst in Turins Unterwelt verstrickt und macht als Schützling der gefürchteten Lidia eine kriminelle Karriere.
Nach einem neorealistischen Einstieg – Lattuada dreht in den Trümmern Turins und schildert den beschwerlichen Alltag der Kriegsheimkehrer in akribischem Detail – kippt Il bandito gegen die Mitte um in einen Gangsterfilm nach klassischen Hollywood-Mustern. Anna Magnani, kurz zuvor in Rossellinis Roma, città aperta als Mutter der gebeutelten Nation verherrlicht, brilliert hier als glamouröse, unmoralische Bandenchefin. Amedeo Nazzari hält dagegen als Errol-Flynn-Ersatz, und Carla Del Poggio, Lattuadas Frau, verkörpert die schöne, glücklose Maria. (mb)
“The movie was born out of the streets of a Turin in ruins. A veteran encounters an upended society where wrongs go unpunished (the black market, the underworld, prostitution). Shocked by this state of affairs, he takes justice into his own hands” (Alberto Lattuada). Between neorealism and American noir.
Drehbuch: Oreste Biancoli, Mino Caudana, Alberto Lattuada, Tullio Pinelli
Kamera: Aldo Tonti
Musik: Felice Lattuada
Schnitt: Mario Bonotti
Mit: Anna Magnani (Lidia), Amedeo Nazzari (Ernesto), Carla Del Poggio (Maria), Carlo Campanini (Carlo), Mino Doro (Mirko), Eliana Banducci (Rosetta), Folco Lulli (Andrea), Mario Perrone (der Bucklige), Amato Garbini (Faustino)
87 Min., sw, DCP, I/e