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Anna Maria Mentorsi, eine elegante blonde Dame, holt in Mailand ihre Tochter Caterina ab, die in einem Nonnenkloster lebt, um mit ihr Badeferien zu machen. Im Zug zur Küste überredet der charmante Silvio die beiden, im Städtchen Pontorno abzusteigen, als dessen fortschrittlicher Bürgermeister er sich entpuppen wird. Anna Maria, die als Witwe auftritt, wird zunächst von den bürgerlichen Feriengästen freundlich aufgenommen. Doch dann wird ruchbar, dass sie eine Prostituierte ist.
«Lattuadas Thema ist die Heuchelei, und dieser Film, in dem seiner Meinung nach die Huren ehrbar und die ehrbaren Damen Huren waren, ist ein Rundumschlag gegen die traditionellen Werte des Bürgertums. (…) Seine Inszenierung, präzis und schlank, unterstreicht die Intentionen des Drehbuchs nicht auf redundante Weise, sondern entwirft mit sicherem Sinn für Bildgestaltung eine verführerische Welt des Scheins, ein Universum aus Farbflecken, wobei er sehr darauf achtet, die Ecken und Kanten nicht abzurunden. (…) Einer der grossen Erfolge eines Filmemachers, dessen Filme ihre Welt täuschen, indem sie hinter einer erklärten Bemühung um formale Perfektion einen scharfen und kompromisslosen Blick verbergen.» (Claude Rieffel, avoir-alire.com, 9.5.2012)
A prostitute vacationing with her daughter in a Riviera hotel becomes the target of the ‘decent’ middle class surrounding her. “I’d subverted the terms and canons of certain morals”. (Alberto Lattuada) “It was a metaphor for Italy at the time, shortly before the economic boom”. (Rodolfo Sonego)
Drehbuch: Alberto Lattuada, Luigi Malerba, Rodolfo Sonego, Charles Spaak
Kamera: Mario Craveri
Musik: Piero Piccioni
Schnitt: Mario Serandrei
Mit: Martine Carol (Anna Maria Mentorsi), Raf Vallone (Silvio, Bürgermeister), Mario Carotenuto (Carlo Albertocchi), Carlo Romano (Luigi), Clelia Matania (Albertocchis Frau), Carlo Bianco (Chiastrino, der Millionär), Valeria Moriconi (Gughi, die Existenzialistin), Anna Gabriella Pisani (Caterina, Anna Marias Tochter)
102 Min., Farbe, DCP, I/e