In Schraders Verfilmung von Russell Banks’ Roman versucht der versoffene, kaum dienst- oder lebenstaugliche Sheriff Wade Whitehouse herauszufinden, ob ein angeblicher Jagdunfall mit tödlichem Ausgang nicht doch ein Verbrechen war, und sorgt damit in seinem kleinen Kaff für Unruhe. Bevor er allerdings mit seinen Ermittlungen ans Ziel kommt, stirbt Wades Mutter, und nun muss er sich mit seinem autoritären Vater Glen, der seine Kindheit zur Hölle machte, herumschlagen.
«Der Film endet mit einer Explosion, die sich schon in der ersten Einstellung anzubahnen scheint. Seine Aussage ist sehr klar: Grausamkeit gegenüber einem Kind ist nicht in einem Augenblick oder an einem Tag vorbei, sondern ist wie jene Medizinalkapseln, die im Fleisch eingebettet sind und ihren Inhalt über Jahre hinweg freisetzen. Nick Nolte und James Coburn sind grossartig in diesem Film, der wie eine Abbitte oder Wiedergutmachung für misshandelnde Männer wirkt. Es ist aufschlussreich, sie in ihren gemeinsamen Szenen zu beobachten – zu sehen, wie sie in der Lage sind, mit ihrer körperlichen Präsenz die Geschichte einer Beziehung zu skizzieren. Schrader sagt, er habe Coburn besetzt, weil er einen Schauspieler brauchte, der gross genug war und ein ‹grosses ikonisches Gewicht› hatte, um Nolte überzeugend zu dominieren. Er hat einen gefunden. Coburn hat seine Karriere grösstenteils in seichten Unterhaltungsfilmen verbracht, und hier zeigt er sich dieser Chance mit einer kraftvollen Leistung gewachsen.» (Roger Ebert, rogerebert.com, 8.2.1999)
Drehbuch: Paul Schrader, nach dem Roman von Russell Banks
Kamera: Paul Sarossy
Musik: Michael Brook
Schnitt: Jay Rabinowitz
Mit: Nick Nolte (Wade Whitehouse), James Coburn (Glen Whitehouse), Sissy Spacek (Margie Fogg), Willem Dafoe (Rolfe Whitehouse), Mary Beth Hurt (Lillian Horner), Jim True-Frost (Jack Hewitt), Marian Seldes (Alma Pittman), Holmes Osborne (Gordon LaRiviere), Brigid Tierney (Jill Whitehouse)
110 Min., Farbe, Digital HD, E