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Carnival of Souls
Herk Harvey (USA 1962)

«Die Organistin Mary Henry ist die einzige Überlebende eines Autounfalls. Kurz darauf nimmt sie einen Job in einer anderen Stadt an. Aber schon auf dem Weg dorthin geschehen seltsame Dinge: Ein ihr unbekannter Mann, extrem blass und mit dunkel unterlaufenen Augen, begegnet ihr an den unmöglichsten Stellen. (…) Sie kommt in der Pension der freundlichen Mrs. Thomas unter, wo auch der schmierige Playboy John Linden wohnt. Mary fürchtet sich vor dem unbekannten Mann, den ausser ihr scheinbar niemand sieht. Ein paar Tage später hat sie ein noch viel schrecklicheres Erlebnis: Sie kann Personen ansprechen, aber diese scheinen sie nicht zu hören – wie auch sie auf einmal die Geräusche der Menschen und der Umwelt nicht mehr wahrnimmt. Auf unerklärliche Weise fühlt sich Mary zu einem entlegenen, bereits vor langer Zeit aufgegebenen Vergnügungspark am Ufer des Salzsees hingezogen; immer wieder erscheint in ihren Träumen ein Zombie-Ballett, das in den Ruinen des Pavillons neben dem Rummelplatz expressionistische, in Zeitraffer gefilmte Tanzveranstaltungen feiert … Stilsicher bewegt sich der Industriefilmregisseur Harvey im Niemandsland zwischen den Horrorproduktionen der Drive-in-Kinos und den visuellen Welten des europäischen Kunstfilms. Carnival of Souls sollte Harveys einzige Spielfilmarbeit bleiben.» (Andreas Rauscher, viennale.at)
Herk Harvey ist ein noch grösserer Geheimtipp als Franju geblieben, dabei sind die Stilmittel dieser beiden Filmemacher durchaus verwandt. Noch stärker als Franju kommt Harvey aus dem Dokumentarfilm, was diesem surrealen Alptraum jenen nüchternen, quasidokumentarischen Ton gibt, auf den sich auch Franju spezialisiert hatte. Das Grauen, das führt Carnival of Souls mit seiner kargen Bildsprache so eindrücklich vor wie jeder Film Franjus, ist keine Frage teurer Spezialeffekte, sondern subtiler Verschiebungen. Richtig verrückt wird man langsam. (Johannes Binotto)

Drehbuch: John Clifford, Herk Harvey
Kamera: Maurice Prather
Musik: Gene Moore
Schnitt: Bill de Jarnette, Dan Palmquist

Mit: Candace Hilligoss (Mary Henry), Frances Feist (Mrs. Thomas, die Vermieterin), Sidney Berger (John Linden), Stan Levitt (Dr. Samuels), Art Ellison (Pfarrer), Herk Harvey (ein Mann, ungenannt)

78 Min., sw, Digital HD, E/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
3.3.2022
21:30
Mi.,
30.3.2022
20:45