Die Tragödie des Ödipus, der unwissend seinen Vater tötet, die Mutter zur Frau nimmt und nicht ruht, bis diese unbewusste Schuld ans Licht gebracht und gesühnt ist, in einer modernen Verfilmung: Von Sophokles ist nur die reine Handlung, kein einziges Textwort übernommen. Pasolini hat das mythische Geschehen in die zeitenfern-archaische Realität der Bauern und Handwerker des unterentwickelten italienischen Südens (aufgenommen in Marokko) verlegt.
«Welch ein bewundernswerter Film! Dank der unrealistischen Traumhaftigkeit des zeitgenössischen Prologs und Epilogs und dank dem schlichten Realismus der Legende verringert Pasolini die Distanz, die die Epochen trennt und Legende von Realität, Realismus von Symbolismus unterscheidet.» (Jean-Marc Bory)
Drehbuch: Pier Paolo Pasolini, nach der Ödipus-Tragödie von Sophokles
Kamera: Giuseppe Ruzzolini
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart, Volksmusik aus Afrika, Rumänien und Japan
Schnitt: Nino Baragli
Mit: Franco Citti (Ödipus), Silvana Mangano (Iokaste), Alida Valli (Merope), Julian Beck (Teiresias), Carmelo Bene (Kreon), Luciano Bartoli (Laios), Francesco Leonetti (Diener des Laios), Ahmed Bellachmi (Polybos), Ninetto Davoli (Angelo), Pier Paolo Pasolini (alter Priester), Jean-Claude Biette (Priester)
104 Min., Farbe, Digital HD, I/d, ab 14