Pasolini inszeniert, durch einen Rahmen locker verbunden, acht Episoden aus Boccaccios spätmittelalterlicher Novellensammlung als Darstellung einer ungebrochen lustbetonten Gesellschaft.
«In der ersten Phase der kulturellen und anthropologischen Krise, die etwa 1960 begann – als die Irrealität der (…) Massenmedien(-Kultur) über die Kommunikation der Massen zu triumphieren begann –, erschienen als das letzte Bollwerk gegen die verschwindende Realität die ‹unschuldigen› Körper, mit der archaischen, düsteren, vitalen Gewalt ihrer sexuellen Organe. Schliesslich faszinierte mich persönlich (…) die Abbildung des Eros, gesehen in einem menschlichen Klima, das kaum von der Geschichte übertroffen wurde.» (Pasolini, zitiert in: Pier Paolo Pasolini, Hanser Verlag 1977)
Drehbuch: Pier Paolo Pasolini, nach acht Novellen von Giovanni Boccaccio
Kamera: Tonino Delli Colli
Musik: Pier Paolo Pasolini, Ennio Morricone
Schnitt: Nino Baragli, Tatiana Morigi
Mit: Franco Citti (Ciappelletto), Ninetto Davoli (Andreuccio von Perugia), Angela Luce (Peronella), Patrizia Capparelli (Alibech), Jovan Jovanovic (Rustico), Gianni Rizzo (Mönchsvorsteher), Pier Paolo Pasolini (Giotto, Maler), Silvana Mangano (Madonna)
111 Min., Farbe, Digital HD, I/d