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We Need to Talk About Kevin
Lynne Ramsay (GB/USA 2011)

«Eva, ein ehemaliger Freigeist und Stadtmensch, sieht sich gezwungen, in die Vorstadt zu ziehen, weil ihr Mann Franklin in seiner luftigen Art darauf besteht, dass die Stadt kein Ort ist, an dem man Kinder grosszieht. Sie haben zwei: den unausstehlichen Klugscheisser Kevin und dessen süsse jüngere Schwester Celia. Dank Evas Erfolg als Reiseschriftstellerin kann sich die Familie ein ansehnliches Familienhaus leisten – aber wir steigen in die Geschichte ein, als Eva, deren Leben in Trümmern liegt, auf sich allein gestellt in einem schäbigen Bungalow lebt und sich mit Tabletten zudröhnt. Kevins Verbrechen (ein Schulmassaker, Anm. d. Red.) hat zur Folge, dass sie (…) das Haus nicht verlassen kann, ohne angeschrien oder angegriffen zu werden. Eva zieht also Bilanz über ihr Leben und versucht herauszufinden, ob es eine entscheidende schreckliche Fehleinschätzung oder ein Versagen von ihr als Mutter gab, das ihren Sohn auf den Weg zum Mord brachte. (Peter Bradshaw, theguardian.com, 20.10.2011)
«In einem Film, in dem es in vielerlei Hinsicht um das Versagen und die Unzulänglichkeiten der verbalen Kommunikation geht, besteht Swintons zu Recht gelobte Leistung zu einem grossen Teil darin, wie sie die Kantigkeit ihres Gesichts und ihres Körpers einsetzt, um Bedenken und Traumata zu vermitteln, die nie ausgesprochen werden.» (Mark Fisher, filmquarterly.org, 31.5.2012)
«In der Erziehung ist es doch oft so, als ob man einen Brief an sein Kind schreiben würde, der aber nicht überbracht wird. Wenn man genug Schlaf bekommen hat und auch sonst entspannt ist, dann kommt er vielleicht an, gewöhnlich geht der Brief aber irgendwo unterwegs verloren. Und deshalb fühlt man sich am Ende des Tages oft sehr alleine. Im Fall von Kevins Mutter ist das natürlich ein extremes und albtraumhaftes Szenario, aber tatsächlich ist diese Isoliertheit nicht so weit von der Alltagserfahrung entfernt, die Eltern so machen können.» (Zitat Tilda Swinton: orf.at)
2011 lief der Film im Wettbewerb von Cannes, im selben Jahr wurde Tilda Swinton für ihre Darstellung der Mutter beim Europäischen Filmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Drehbuch: Lynne Ramsay, Rory Kinnear
Kamera: Seamus McGarvey
Musik: Jonny Greenwood
Schnitt: Joe Bini

Mit: Tilda Swinton (Eva Khatchadourian), John C. Reilly (Franklin), Ezra Miller (Kevin als Jugendlicher), Jasper Newell (Kevin, sechs- bis achtjährig), Ashley Gerasimovich (Celia), Rocky Duer (Kevin als Kleinkind), Alex Manette (Colin), Siobhan Fallon (Wanda), Kenneth Franklin (Soweto), Paul Diomede (Al), Mark Elliot Wilson (Evas Anwalt), James Chen (Dr. Foulkes)

112 Min., Farbe, DCP, E/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
11.4.2022
18:00
Vernissage des ZHdK-Plakats für die Tilda-Swinton-Reihe, ca. 10'
Do.,
21.4.2022
15:00
So.,
22.5.2022
20:45