Woher kommen Babys? Klar doch: Die Waschfrau kommt ins Haus, mit einer Blume in der Tasche, weiss ein kleiner Junge. Aber auch die Antworten der Erwachsenen in Pasolinis Direct-Cinema-Umfrage zu verschiedensten Aspekten der Sexualität lassen aufhorchen und bisweilen schmunzeln. Katholischer Konservatismus, Nostalgie nach einfacheren Zeiten, Abscheu vor Homosexualität und anderen «abnormalen» Praktiken mischen sich mit differenzierten Analysen und Emanzipationshoffnungen.
«Ihre Äusserungen diskutierte er mit Intellektuellen wie Alberto Moravia, Giuseppe Ungaretti und Oriana Fallaci. Die Umfrage, die zum Vorbild für viele spätere Fernseh-Umfragen wurde, zeigt Italien im Wandel; zugleich erhellt sie die leidenschaftliche Persönlichkeit Pasolinis. Bei aller Komplexität ein humorvoller und unterhaltsamer Film.» (Lexikon des int. Films)
Drehbuch: Pier Paolo Pasolini
Kamera: Mario Bernardo, Tonino Delli Colli
Musik: Pier Paolo Pasolini
Schnitt: Nino Baragli
Mit: Pier Paolo Pasolini (Interviewer), Lello Bersani (Sprecher), Oriana Fallaci, Alberto Moravia, Antonella Lualdi, Adele Cambria, Camilla Cederna, Peppino Di Capri, Spieler des FC Bologna, Giuseppe Ungaretti, Ignazio Buttita, Cesare Musatti
92 Min., sw, 35 mm, I/d
An den «marane», kleinen Kanälen und Wasserläufen, die Rom und sein Umland durchziehen, vergnügen sich im Sommer die Kids aus dem Subproletariat. Das Baden in diesen Gewässern ist aber verboten, sodass die Polizei dem Spass immer wieder ein Ende macht.
Cecilia Mangini (1927–2021), die erste Dokumentarfilmerin Italiens, begann 1958, angeregt von Pasolinis Roman «Ragazzi di vita», in der Peripherie von Rom zu drehen. Das Ergebnis, Ignoti alla città, führte zu einer Zusammenarbeit mit Pasolini, aus der 1961 La canta delle marane hervorging.
Drehbuch: Pier Paolo Pasolini
Kamera: Luigi Sgambati, Egisto Macchi
Schnitt: Renato May
10 Min., Farbe, Digital HD, I/e