Der Sommer 1977 in New York ist heiss. Was aber wirklich die Gemüter erhitzt, ist der Serienkiller «Son of Sam», der die Stadt in Angst versetzt. Dieses Setting entfaltet sich rund um die beiden Freunde Vinny und Richie. Richie, ein Punk, entdeckt seine Neigung zur Homosexualität, während Vinny von Wochenende zu Wochenende lebt und seine Freundin betrügt. Als die Stimmung überkocht und eine Gang beschliesst, den Mörder auf eigene Faust dingfest zu machen, geraten Andersartige wie Richie in deren Fokus. Vinny muss eine Entscheidung treffen. «Spike Lees Summer of Sam ist bewundernswert intelligent und voller Überraschungen. Die grösste ist natürlich die, dass Lee hier zum ersten Mal einen Film gedreht hat, der nicht in der ‹Black Community› spielt. Das mache nichts, hat der Regisseur abgewiegelt, die Themen – Freundschaft und Verrat, Moral und Verbrechen, Eingrenzungs- und Ausschlussmechanismen im heutigen Amerika – seien schliesslich dieselben. Dennoch: Der Bruch, auch stilistisch, ist unübersehbar. Schnell und doch rhythmisch sanft wird erzählt, Lee gelingt mit diesem Quasi-Kostümfilm ein souveräner epischer Grundton, der anknüpft an das ganz grosse klassische Kino Amerikas.» (Rüdiger Suchsland, Schnitt, Nov. 2000)
Drehbuch: Spike Lee, Victor Colicchio, Michael Imperioli
Kamera: Ellen Kuras
Musik: Terence Blanchard
Schnitt: Barry Alexander Brown
Mit: John Leguizamo (Vinny), Adrien Brody (Richie), Mira Sorvino (Dionna), Jennifer Esposito (Ruby), Michael Rispoli (Joey T), Saverio Guerra (Woodstock), Brian Tarantina (Bobby Del Fiore), Al Palagonia (Anthony), Bebe Neuwirth (Gloria), Patti LuPone (Helen), Mike Starr (Eddie), Ben Gazzara (Luigi)
142 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f