Sergei Eisenstein, dessen Revolutionsepos Oktober unter dem Titel Ten Days That Shook the World auch Hollywood beeindruckt hat, reist in den 1930er-Jahren nach Mexiko, um dort mit amerikanischem Geld einen Film zu drehen. Das Projekt Que viva Mexico will aber nicht gelingen, denn was Eisenstein viel mehr bewegt, ist die Entdeckung seiner unterdrückten Homosexualität.
Der Editor ist König, hat Greenaway gesagt, weil er alles Filmmaterial nach Belieben umorganisieren und uminterpretieren kann. In Sachen Montage ist Sergei Eisenstein der unangefochtene Pionier und somit eines von Greenaways Idolen. In seiner schrägen Hommage verwebt er spekulatives biografisches Material mit formalen Zitaten und sarkastischen Szenen über Kulturkonflikte zwischen Russland, den USA und Mexiko. In der clownesken Hauptrolle tobt sich der finnische Schauspieler Elmer Bäck aus, der auch im geplanten Folgefilm Eisenstein in Hollywood den sowjetischen Cineasten verkörpern soll.
Drehbuch: Peter Greenaway
Kamera: Carlos Salom, Reinier van Brummelen
Schnitt: Elmer Leupen
Mit: Elmer Bäck (Sergei Eisenstein), Luis Alberti (Palomino Cañedo), Rasmus Slätis (Grisha Alexandrov), Jakob Öhrmann (Eduard Tissé), Maya Zapata (Concepción Cañedo), Lisa Owen (Mary Craig Sinclair), Stelio Savante (Hunter S. Kimbrough)
105 Min., Farbe + sw, DCP, E+Sp/e/d