Greenaways Filme werfen oft sehr eigenwillige Blicke auf starke und zwiespältige Frauenfiguren. The Greenaway Alphabet dreht den Spiess um und betrachtet den Cineasten aus doppelter weiblicher Perspektive.
Saskia Boddeke, Greenaways zweite Ehefrau, ist Theater- und Opernregisseurin und hat auch gemeinsam mit ihm diverse Inszenierungen auf der Bühne gestaltet. Zu seinem 75. Geburtstag schuf sie dieses Porträt, das Greenaway als Künstler, Gatten und Vater zeigt und ihn innerlich wie äusserlich ebenso enthüllt – wie er selbst es jahrzehntelang mit den Figuren und Darsteller:innen seiner Filme getan hat. Als Führerin durch den alphabetisch strukturierten Dokumentarfilm amtet Pip, die damals halbwüchsige gemeinsame Tochter von Boddeke und Greenaway. Sie lässt sich von ihrem Vater dessen künstlerischen Kosmos und sein Handwerk erklären, stellt ihm aber auch sehr direkte Fragen, zum Beispiel: «Steht A für Autismus?»
Drehbuch: Saskia Boddeke
Kamera: Ruzbeh Babol, Saskia Boddeke, Sander Snoep
Schnitt: Gys Zevenbergen
Mit: Peter Greenaway, Pip Greenaway, Saskia Boddeke (Erzählerin/sie selbst)
68 Min., Farbe, DCP, E