«YOU CAN'T EDIT REALITY»
English review
«Bailey-Bonds Censor ist eine Hommage an das krude Splatter-Genre der 70er- und 80er-Jahre. Die (…) graumäusige Prüferin Enid Baines (Niamh Algar) arbeitet für das British Board of Classification (BBFC). Jeder noch so kleine Schmuddelfilm wird hier akribisch gesichtet und mit Kollegen diskutiert. Weil ein Frauenmörder sich offenbar von einem jener Horrorfilme inspirieren liess, den Enid nicht rigoros genug zensierte, gerät die Prüferin in den Fokus der Klatschpresse. Als sie in einem jener Machwerke, die ihr vorgelegt werden, auch noch ihre (…) verschwundene Schwester wiederzuerkennen glaubt, verschwimmt allmählich die Grenze zwischen Fiktion und Realität. (…)
Die Frau wird in Bailey-Bonds Debütfilm zum Motor der Handlung. Damit bürstet der um zwei Ecken gedachte Plot dieses impressionistischen Horrorfilms das Splatter-Genre gegen den Strich. Das Inzestthema, das dabei wie Fetzen aus einem falschen Film aufblitzt, lässt den Betrachter dieser knackig kurzen Stilübung verstört zurück. Ein atemberaubend düsteres Kunstwerk.» (Manfred Riepe, epd-film.de, 23.7.2021)
Drehbuch: Prano Bailey-Bond, Anthony Fletcher
Kamera: Annika Summerson
Musik: Emilie Levienaise-Farrouch
Schnitt: Mark Towns
Mit: Niamh Algar (Enid Baines), Michael Smiley (Doug Smart), Nicholas Burns (Sanderson), Vincent Franklin (Fraser), Sophia La Porta (Alice Lee), Adrian Schiller (Frederick North), Clare Holman (June), Andrew Havill (George), Felicity Montagu (Valerie)
84 Min., Farbe, DCP, E/e