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«Ruth Beckermanns chronologische Aufarbeitung der Waldheim-Affäre ist ihre erste reine Found-Footage-Arbeit und zugleich die Rückkehr zu einem zentralen Thema ihres Schaffens: Kurt Waldheim, an dessen verlogenem Umgang mit der eigenen Nazi-Vergangenheit sich ein notwendiger gesellschaftlicher Diskurs entzündete, der durch politische Entwicklungen in Österreich erneut an Bedeutung gewonnen hat. Nicht ohne Humor entfaltet Beckermann eine mitreissende Geschichtsstunde. Das Bemühen um faktische Neutralität erzittert im Angesicht offensichtlicher Lügen. Der Film legt eine schamvolle Geschichte Österreichs offen und zeigt uns eine tief klaffende Wunde, die noch lange nicht verheilt ist.» (Patrick Holzapfel, DOK-Leipzig, 2018)
Drehbuch: Ruth Beckermann
Schnitt: Dieter Pichler
93 Min., Farbe, DCP, D/e