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Ein flüchtiger Zug nach dem Orient
Ruth Beckermann (Österreich 1999)

«Bilder aus Ägypten: ausgedehnte Kamerafahrten durch die Strassen von Kairo, Cafés, Basare, Hotels und Gärten, Aufnahmen aus der Wüste und vom Meer. Ruth Beckermann ist auf den Spuren der österreichischen Kaiserin Elisabeth (‹Sissi›) unterwegs, die rastlos durch die Welt reiste und mehr als 100 Jahre vor ihr das Land inkognito besucht hat. Da sich Elisabeth ab ihrem 31. Lebensjahr nicht mehr fotografieren liess, provoziert sie Projektionen und Imaginationen. Mit Auszügen aus Briefen der Kaiserin, ihres Gemahls und ihres Vorlesers sowie dem Kommentar der Filmemacherin aus dem Off versehen, überlagern sich in diesem Essayfilm 19. und 20. Jahrhundert, die subjektive Konfrontation mit dem Fremden – der Kaiserin wie dem Land – und der Versuch, einen orientalistischen Blick zu reflektieren. ‹Manchmal werden alle Zeitschichten auf wenigen Kilometern sichtbar›, heisst es.» (arsenal-berlin.de 2018)
«Vom Luxus des Flanierens und einem freiheitssuchenden weiblichen Blick erzählt diese Engführung der Reisen von Kaiserin Elisabeth mit jenen von Ruth Beckermann. Die Filmemacherin wandelt in fiebrigen Parallelfahrten auf den Spuren des Mythos ‹Sissi› in Kairo und entdeckt ein Bild jenseits der Wohlfühloase des verklärenden Kultfilms. Es entstehen virtuos verknüpfte und frei atmende Schichten zwischen Heimat und Freiheit, Einsamkeit und Orientalismus. Überall lauert der Zweifel an der eigenen Bildproduktion. In jeder Sekunde spürt man eine Sehnsucht, die aus den vorgezeichneten Bahnen ausbrechen will. Um so zu sehen, wie eine freie Frau hätte sehen können.» (Patrick Holzapfel, DOK Leipzig, 2018)

Drehbuch: Ruth Beckermann
Kamera: Sophie Cadet, Nurith Aviv
Musik: Ernst Zettl, Peter Ponger, Bruno Pisek
Schnitt: Gertraud Luschützky

82 Min., Farbe, 35 mm, D

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
16.10.2022
15:00
Mo.,
24.10.2022
18:30