Phenomena ist, man verzeihe den Kalauer, ein Phänomen. Gering geschätzt unter Argento-Fans, ist es des Meisters liebster unter seinen Filmen. Hart, brutal und gleichzeitig sehr ruhig und spirituell, und alle Argento-Ingredienzen sind da, eine jugendliche Heldin, ein Mädcheninternat, unheimliche Morde, glänzend-schneidende Klingen, viel Blut und viele grauslige Maden. «Man nennt diese Gegend das Transsilvanien der Schweiz», heisst es immer wieder, als die 15-jährige Jennifer Corvino, Tochter eines berühmten Schauspielers, in Zürich im Mädcheninternat «Richard Wagner» (die Villa Wesendonck, heute Museum Rietberg) ankommt. Ihre Mitschülerinnen himmeln ihren Vater an, während Jennifer selbst ihnen eher seltsam vorkommt, da sie scheinbar telepathisch mit Insekten kommuniziert. Gleichzeitig treibt ein gesichtsloser Serienmörder sein Unwesen. Als er im Rieterpark zuschlägt, wird die schlafwandelnde und albträumende Jennifer Zeugin des Mordes und somit zu seinem nächsten Zielobjekt. Mit Hilfe eines alten Professors, dessen Schimpansin und ihrer sechsbeinigen Freunde versucht sie dem Monster auf die Schliche zu kommen. (pm) «Die Amerikanerin Jennifer Corvino besucht in Zürich das ‹Mädchen-Internat Richard Wagner›, angesiedelt in der Villa Wesendonck, die sich während der von August 1984 bis Oktober 1984 dauernden Dreharbeiten im Umbau befand und heute einen Teil des Museums Rietberg beherbergt. Als ein Serienmörder erneut im Rieterpark zuschlägt, gelingt es Jennifer, die telepathisch mit Insekten kommunizieren kann, dank eines Glühwürmchens, ihm auf die Spur zu kommen. (…) Das unheimliche Fachwerkhaus, vor dem sie von zwei jungen Männern angefahren wird, ist die ehemalige Wirtschaft zur Flühgasse in der Zollikerstrasse 214. Am Anfang des Films sucht eine 14-jährige Dänin Zuflucht in einem einsam am Waldrand gelegenen Haus und wird von einem Fremden mit einer Schere attackiert, es steht kaum verändert in Urnäsch AR und besitzt die Adresse Kleinwald 1172. Als Location für den Wasserfall, der sich scheinbar in unmittelbarer Nähe befindet, dienten die vom Dorf Unterwasser SG her zugänglichen Thurwasserfälle.» (tb)
Drehbuch: Dario Argento, Franco Ferrini
Kamera: Romano Albani
Musik: Simon Boswell, Goblin
Schnitt: Franco Fraticelli
Mit: Jennifer Connelly (Jennifer Corvino), Daria Nicolodi (Frau Brückner), Fiore Argento (Vera Brandt), Federica Mastroianni (Sophie), Florenza Tessari (Gisela Sulzer), Dalila Di Lazzaro (Direktorin), Patrick Bauchau (Inspektor Rudolf Geiger), Donald Pleasence (Prof. John McGregor), Alberto Cracco (Schalterbeamter), Kaspar Capparoni (Sophies Freund), Mario Donatone (Anwalt Morris Shapiro), Antonio Maimone (Arzt beim EEG)
106 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f