«Christian Schochers Titelheld ist ein Handelsreisender namens Krieger. In seinem Citroën besucht er als Vertreter des US-Kosmetikkonzerns ‹Blue Eye› Coiffeur- und Schönheitssalons in der ganzen Schweiz, um sich nach getaner Arbeit die Nächte um die Ohren zu schlagen. Krieger ist ein kettenrauchender Feierabendtrinker mit weissen Socken und dunklen Augenringen. (…) Seine Reise führt ihn durch eine nebelverhangene Schweizer Schattenlandschaft: Salons, Hotelzimmer, Kirchgemeindesäle, Spelunken und schäbige Nachtlokale. Weder an der Basler Herbstmesse noch als Gast einer einfachen Bauernfamilie wird Krieger klar, was für ein sinnentleertes Leben er führt. Erst eine Friseuse hält ihm gnadenlos den Spiegel vor. Doch das hat er längst wieder vergessen, als er trinkend, tanzend und prügelnd eine weitere Nacht zum Tag werden lässt.» (Kino Xenix, Nov. 2014) «Christian Schocher (Regie) und Clemens Klopfenstein (Kamera) hatten kein Drehbuch, aber einen Hauptdarsteller namens Willy Ziegler, den der Regisseur in einer Luzernen Beiz aufgelesen hatte. Ihm hefteten sie sich an die Fersen, Tag und Nacht, inszenierten, improvisierten und filmten – lange vor der Dogma-Bewegung – ohne Kunstlicht und Stativ. (…) Diese zeitlose Reise fasziniert immer wieder. Zahlreiche Filmschaffende, gestern und heute, haben sich davon inspirieren lassen. Denn diese Odyssee, das merkt man bei jedem Wiedersehen, endet nie.» (Matthias Lerf, filmo.ch) «Wussten Sie, dass … an der ETH Zürich der Film Reisender Krieger regelmässig den Architekturstudierenden gezeigt wird? Ob als Warnung oder Inspiration, wir wissen es nicht!» (filmo.ch)
Drehbuch: Christian Schocher
Kamera: Clemens Klopfenstein
Musik: Scharlatan Quintett
Schnitt: Christian Schocher, Franz Rickenbach, Thomas Pfister
Mit: Willy Ziegler (Krieger), Barbla Bischoff (Coiffeuse), Max Ramp (der Vertreter), Jürgen Zöller (der Schlagzeuger), Marianne Huber, Heinz Lüdi
142 Min., sw, DCP, Dialekt/d