Victorin-Hippolyte Jasset (1862–1913) war ein Kinopionier der besonderen Art. Von den Groschenromanen der Zeit inspiriert, drehte er von 1908 bis 1913 viele Dutzend Filme und schuf dabei die ersten Krimis, das erste Serial und die ersten Stars der Filmgeschichte.
Protéa
Messenien weiss, dass seine Nachbarländer Slawonien und Keltien einen bedrohlichen Vertrag abgeschlossen haben. Dieses Geheimdokument soll ergattert werden, und das kann nur die Abenteurerin und Verwandlungskünstlerin Protéa, unterstützt von ihrem ebenso agilen Gehilfen «der Aal».
Jassets bevorzugte Hauptdarstellerin Josette Andriot war seine Lebenspartnerin (und die Schwester von Jassets Kameramann Lucien Andriot). Mit ihrem markanten Profil keine klassische Stummfilm-Schönheit, war Andriot eine vielseitig begabte Athletin, die als erste Actionheldin des Kinos zu überzeugen vermochte. Auf diesen selbstironischen Spionagefilm sollten weitere Protéa-Abenteuer folgen, aber leider verstarb Jasset unerwartet 1913.
Drehbuch: Victorin-Hippolyte Jasset
Kamera: Lucien N. Andriot
Mit: Josette Andriot (Protéa), Lucien Bataille (der Aal), Charles Krauss (Baron von Nyborg), Henri Gouget (Herr von Robertsau), Émile Chautard (Minister), Mévisto (Wirt), Jacques Feyder (Diplomat), Gilbert Dalleu (Polizist), Camille Bardou (Polizist)
50 Min., tinted, DCP, stumm, f Zw'titel
Professor Coriolis verleiht einem Affen Menschengestalt. Der triebgesteuerte Balaoo verliebt sich in Coriolisʼ Tochter Madeleine, ist aber dem Wilderer Hubert hörig, der ihn zu Verwüstung und Mord anstiftet.
Verfilmung einer Frankensteiniade aus der Feder von Gaston Leroux («Das Phantom der Oper»).
Drehbuch: Victorin-Hippolyte Jasset, nach dem Roman von Gaston Leroux
Kamera: Lucien N. Andriot
Mit: Lucien Bataille (Balaoo), Camille Bardou (Hubert Wolf, der Wilderer), Henri Gouget (Professor Coriolis), Madeleine Grandjean (Madeleine), Josette Andriot
24 Min., sw, 35 mm, stumm, f Zw'titel