Der russische Hochstapler Karamzin (Erich von Stroheim) und seine zwei «Cousinen» haben es im Monte Carlo der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg auf reiche und leichtgläubige Opfer abgesehen.
Stroheims Unsittenbild, für das er Monte Carlo in Hollywood nachbaute, sprengte Budgets und Konventionen und kriegte Ärger mit der Zensur.
«Während im Ersten Weltkrieg Zigtausende dahingemetzelt wurden, bevölkerte eine parasitäre Elite die Casinos der Riviera. In seinem ersten wirklich herausragenden Film bezieht sich Stroheim auf diesen Kontrast: Eine Dame lässt in einem eleganten Restaurant ihre Tasche fallen; der neben ihr sitzende Offizier hebt sie nicht auf, weil er keine Arme mehr hat. (…) Stroheim zeichnete ein Milieu, das er zugleich abstossend und faszinierend fand. Und er schuf ein Werk, das durch den Nonkonformismus seiner Thematik, seine psychologische Tiefe, die Kühnheit seines Entwurfs und seine formale Brillanz besticht (…), in einem vehement realistischen, sexuell aufgeladenen Stil.» (Adam Garbicz / Jacek Klinowski: Cinema, the Magic Vehicle, Metuchen 1975)
«Diese neue Fassung enthält kein noch nie gesehenes Material, versucht aber, den Eindruck der ersten Kinofassung wiederherzustellen, indem die Szenen wieder in der ursprünglichen Reihenfolge erscheinen, die Zwischentitel von 1928 durch die Originaltexte ersetzt sind, der ganze Film viragiert und digital gereinigt ist. (...) Auch endet der Film wie von Stroheim vorgesehen, mit einem Zitat aus einem fiktiven Roman eines gewissen Erich von Stroheim.» (Dave Kehr, Katalog Il cinema ritrovato 2022)
Neue Restaurierung durch das Museum of Modern Art und das San Francisco Silent Film Festival.
Drehbuch: Erich von Stroheim
Kamera: Ben Reynolds, William Daniels
Schnitt: Arthur Ripley
Mit: Erich von Stroheim (Graf Wladislaw Sergius Karamzin), Maude George (Prinzessin Olga), Cesare Gravina (Ventucci), Mae Busch (Prinzessin Vera), Rudolph Christians (Botschafter Hughes), Dale Fuller (Marushka), Malvine Polo (Marietta, Ventuccis Tochter), Miss Dupont (die Frau des Botschafters), Al Edmundson (der Butler)
144 Min., sw, DCP, stumm, e Zw'titel