«Zehn überraschende Jahre.
Im Winter 2004 ist nicht klar, wie lange die alte Textilfabrik im nördlichen Waldviertel noch wirtschaftlich überleben kann. Als die Firma schliesslich doch zusperrt, beginnt für die Arbeiterinnen und Arbeiter eine Zeit des Umbruchs. Die Menschen leben auf dem Land und orientieren sich neu. Andere Arbeit, unbezahlte Beschäftigung, mehr Zeit für Hobbys, für das Engagement bei der Feuerwehr und die Pflege der Angehörigen. Neuanfänge und Veränderungen – das Leben geht weiter.» (filminstitut.at)
«Wenn man sieht, wie hier Stoffwindeln von Hand in Zellophanpapier verpackt werden, dann ahnt man, dass es bald vorbei sein wird. Ausgehend vom Niedergang einer Textilfabrik im österreichischen Waldviertel, die zunächst noch als altertümliche Produktionsstätte im Betrieb gezeigt wird, stellt dieser Film die Frage nach der Bedeutung von Arbeit für das Selbstverständnis und die Persönlichkeit der Menschen. Nach Konkurs und Schliessung der Fabrik begleitet der Filmemacher einige der Arbeiterinnen und Arbeiter auf ihrem weiteren Weg, befragt sie zu ihrem Tagesablauf, ihren Lebensumständen, der Arbeitssuche oder den neuen Jobs. (…) Was als Dokumentation eines aussterbenden Industriezweigs begann, entwickelt sich so über zehn Jahre hinweg zu einer epischen dokumentarischen Erzählung über Arbeit und Leben im postindustriellen Zeitalter. Es ist ein grosser, ein ergreifender, den Menschen zugewandter Film.» (Berlinale Forum, 2015)
Drehbuch: Nikolaus Geyrhalter, Wolfgang Widerhofer
Kamera: Nikolaus Geyrhalter
Schnitt: Wolfgang Widerhofer
188 Min., Farbe, DCP, D/d