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Leben und Weben (Wittstock IV)
Volker Koepp (DDR 1981)

«Der vierte Teil des Wittstock-Zyklus ist nicht nur Fortsetzung der filmischen Chronik über das Obertrikotagenwerk ‹Ernst Lück›, sondern auch eine erste Zusammenfassung vom Werden des Betriebes in seinem fast zehnjährigen Bestehen.» (Angelika Hölger, Programmheft zur Volker-Koepp-Retrospektive des Bundesarchiv-Filmarchivs Berlin 2004)
«Leben und Weben ist vielleicht der deprimierendste Wittstock-Film. Zu Beginn sehen wir Edith die Mutige, die Aktive. Sie hat sich verlobt und ist Obermeisterin geworden. Es gibt Arbeit, aber auch Heimat? Im Lehrlingsheim sind Übernachtungen von Männern verboten, die sozialistische Moral soll gewahrt bleiben, sagt die Leiterin. Immer wieder sieht man lange, kalte Flure; darin manchmal übermütige Mädchen, die, wie trotzig, die Unwirtlichkeit des Ortes missachten. Kleine Fluchten, kleine Wünsche. Nicht mehr im Heim wohnen zu müssen, sagt eine Frau, das wäre schön, und träumt von einer Einraumwohnung. Der Alltag scheint zermürbend zu sein. Arbeit und Fernsehen, manchmal Kneipe, manchmal Lesen. Am Ende redet Edith von der Rente. Von Glück keine Spur mehr.» (Stefan Reinecke, in: «Die Geschichte eines Lächelns. Die Wittstock-Filme von Volker Koepp», Berlin 1993)

Drehbuch: Volker Koepp, Wolfgang Geier
Kamera: Christian Lehmann
Schnitt: Barbara Masanetz-Mechelk

29 Min., sw, 35 mm, D