«Eines der zauberhaftesten ‹Kollektivdebüts› der Filmgeschichte: Edgar G. Ulmer, Fred Zinnemann, Robert Siodmak und sein später als Szenarist hervortretender Bruder Curt führten zu unterschiedlichen Anteilen Regie, die Siodmak-Brüder zeichneten zusammen mit dem 23-jährigen Billie (später: Billy) Wilder für das Drehbuch. Beschrieben wird die wunderbare Leichtigkeit eines Berliner Sonntags im Hochsommer, an dem zwei Freunde und zwei Freundinnen, von Kopf bis Fuss auf Vergnügen eingestellt, zum Baden an den Wannsee fahren. Die Kamera beobachtet die Techtelmechtel (und vieles mehr) mit dokumentarischer Lust, die Stimmung ist bald ausgelassen, bald melancholisch. Die lebenslustigen Burschen, die das alles mit impressionistischer Leichtigkeit hintupften, setzten sich alle vor der braunen Flut nach Amerika ab und machten in Hollywood ausnahmslos Karriere.» (Andreas Furler, Filmpodium, April/Mai 2007)
«Während die Berliner Laiendarsteller:innen Freizeit imitieren, driftet der Film in fragile und wunderbare Momente ab, wobei Blicke, Schlaf und Wasser vielleicht zu den eigentlichen Protagonist:innen werden. In seinem ebenfalls 1930 erschienenen Buch ‹Die Angestellten›, einer Studie über das Alltagsleben von Büroangestellten in Berlin, schrieb der Filmtheoretiker Siegfried Kracauer: ‹Die Wirklichkeit ist ein Mosaik, eine Konstruktion. Das Leben muss beobachtet werden, damit sie entsteht.›» (Cyril Schäublin)
Drehbuch: Billy Wilder
Kamera: Eugen Schüfftan
Schnitt: Robert Siodmak
Mit: Erwin Splettstösser (Taxifahrer), Brigitte Borchert (Schallplattenverkäuferin), Wolfgang von Waltershausen (Weinhändler), Christl Ehlers (Mannequin), Annie Schreyer (Annie, die Daheimgebliebene), Kurt Gerron, Valeska Gert, Ernö Verebes, Heinrich Gretler (Passanten)
74 Min., sw, 35 mm, Stummfilm, dt. Zw'titel