«Ein Journalist bittet einen befreundeten Schriftsteller, ihm zu helfen, schnell ein TV-Drehbuch zu verfassen, aufgrund eines Artikels in der Lokalzeitung über einen Mann, der seine Nichte beschuldigt, ihn angeschossen zu haben. Sie behauptete, die Waffe sei losgegangen, als er sie gereinigt habe. Der Fall wurde aus Mangel an Beweisen fallen gelassen und nie aufgeklärt. Der Romanautor macht sich daran, das Drehbuch aus der Fantasie heraus zu schreiben, während der Journalist den Fakten nachgeht. Doch der Film, der die instinktive Revolte feiern will, befasst sich weniger mit den Geschehnissen als mit der jungen Frau selbst; und Bulle Ogier spricht Bände in dieser Rolle, da der Film ihre Sicht auf die Gesellschaft mit deren unterschiedlicher Sicht auf sie kontrastiert. Da gibt es etwa eine Szene, in der sie als Verkäuferin in einem Schuhgeschäft arbeitet und ohne Vorwarnung beginnt, die ihr hingestreckten Beine der Kunden zu streicheln: eine Geste, die gleichzeitig lustig, zutiefst erotisch, unpassend und zutiefst schockierend ist und die sowohl Rosemonde als auch die Welt, in der sie lebt, situiert. Ein seltenes Vergnügen, durchdrungen von einer reichhaltigen und ungezwungenen Ader leisen Humors.» (Verina Glaessner, timeout.com)
La salamandre lief in Cannes und Berlin und wurde zu einem internationalen Erfolg mit einer Million Eintritten.
Drehbuch: Alain Tanner, John Berger
Kamera: Renato Berta, Sandro Bernardoni
Musik: Patrick Moraz, Main Horse Airline
Schnitt: Brigitte Sousselier, Marc Blavet
Mit: Bulle Ogier (Rosemonde), Jean-Luc Bideau (Pierre), Jacques Denis (Paul), Véronique Alain (Suzanne), Daniel Stuffel (Chef des Schuhgeschäfts), Marblum Jéquier (Pauls Frau), Marcel Vidal (Rosemondes Onkel), Dominique Catton (Roger)
125 Min., sw, DCP, F/d