«Der Film besteht aus 43 Aufnahmen unterschiedlicher Güterzüge in den USA. Die Länge der einzelnen Einstellungen richtet sich nach der Zeit, die der jeweilige Zug benötigt, um das Filmbild zu durchqueren. Benning inszeniert überwältigende Landschaftspanoramen und spielt in jeder fixen Einstellung mit visuellen Reizen, die durch den permanenten Wechsel zwischen Enthüllung und Kaschierung des Raums hervorgerufen werden. Die Landschaft scheint überwiegend als Hintergrund für Bennings lebenslange Leidenschaft für die Eisenbahn zu dienen. Auch in diesem Film gelingt es ihm, die Bilder des Films mit der geografischen, sozialen und politischen Geschichte in Verbindung zu bringen. Sechs Tonfragmente, die aus der Umgebung der Einstellung zu stammen scheinen, ziehen sich durch den Film: Ein Mormonenchor singt ‹The Battle Hymn of the Republic›, man hört die Übertragung eines Baseballspiels von 1992 zusammen mit einem Coca-Cola-Werbejingle aus dem Jahr 1972, Gregory Peck liest aus der Offenbarung des Johannes, Woody Guthrie singt ‹This Land Is Your Land›, es folgt Eisenhowers Abschiedsrede aus dem Jahre 1962, (…) und zum Schluss hört man ‹Fuck tha Police› der Hip-Hop-Band N.W.A.» (Barbara Pichler, Claudia Slanar (Hrsg.): James Benning. FilmmuseumSynemaPublikationen, Vol. 6. SYNEMA-Publikationen, Wien 2007)
«In statischen Einstellungen transportieren Güterzüge Waren durch amerikanische Landschaften, gleiten scheinbar endlos in die Bilder hinein und irgendwann wieder hinaus. Eine Einladung, sich selbst im Kino vielleicht in einen Zug zu verwandeln, seine Gedankenflüsse in Warenflüsse umzuleiten oder sich damit zu beschäftigen, wie es den Grashalmen am unteren Rand der Einstellung eigentlich geht, welche ja auch irgendeine Beziehung zu den vorbeifahrenden Zügen pflegen. James Benning sagt dazu: ‹We find looking and listening to be a political act, our differences in perception reflecting our individual prejudices.›» (Cyril Schäublin)
Drehbuch: James Benning
Kamera: James Benning
Schnitt: James Benning
111 Min., Farbe, 16 mm, E