«Alain Tanner hat uns gezeigt, dass es möglich ist, als Westschweizer Filme zu machen. Dass es möglich ist, Geschichten von hier zu erzählen, mit Menschen von hier, gedreht an Orten von hier, und dass diese Geschichten dann als Weltgeschichten weiterreisen.
Utopie, Aufbruch, Flucht und Irrfahrt sind universell. Und das, wie auch viele andere Dinge, hat Alain Tanner auf eine so einzigartige Weise gefilmt, die gleichzeitig sehr belebt, sehr poetisch und sehr politisch ist. Seine Spuren sind für uns alle tief in der Geschichte des 20. Jahrhunderts verwurzelt, aber auch zeitgenössisch. Wir hatten ihn im vergangenen Jahr mehrmals und mit grossem Vergnügen wiedergesehen, als wir mit den Studierenden des Fachbereichs Film einen Workshop über sein Kino veranstalteten. Die sechs Porträts zeichnen die Geschichte von Alain Tanners Filmen nach und wurden 2021 am GIFF gezeigt.
Alain Tanners Denken war stets rege und bissig. Seine Äusserungen, die keinerlei Zugeständnisse an den Anstand machten, waren von einer seltenen Menschlichkeit durchdrungen. Von einer Liebe zu den Menschen, die nichts oder wenig haben und die er mit Aufrichtigkeit, Respekt, Schönheit und Humor zu filmen verstand.» (Nicolas Wadimoff, Leiter des Fachbereichs Film der HEAD, hesge.ch, September 2022)
Am Donnerstag, dem 20. April, werden um 18.15 Uhr die sechs Kurzfilme aus dem HEAD-Workshop sowie die Kurzhommage von Jacob Berger, je pense à Alain Tanner, gezeigt. Anschliessend diskutieren Nicolas Wadimoff und Jacob Berger mit Marcy Goldberg über Tanners Schaffen und seine Bedeutung für das Schweizer Kino.
Gesamtdauer: 57 Min.