Die puritanische amerikanische Kongressabgeordnete Phoebe Frost (Jean Arthur) soll im zerstörten Berlin der Nachkriegszeit die Moral amerikanischer Besatzungstruppen untersuchen und kommt einer deutschen Barsängerin (Marlene Dietrich) auf die Spur, die einst in höchsten Nazizirkeln verkehrte und nun – gegen gute Schwarzmarktware – für die ausserdienstlichen Vergnügen eines US-Offiziers besorgt ist.
«Eine witzige Satire (...). Der Humor, der sich für ein solches Thema anbietet, ist hier ausgesprochen bissig (...). Dabei gelingt es Brackett und Wilder, unter der spassigen Oberfläche menschliche Schwächen blosszulegen und bis zu einem gewissen Grad auch die Verbitterung der Besiegten in den besetzten Gebieten durchscheinen zu lassen.» (Variety Movie Guide 2001)
«Dieser dialoglastige, intelligente, zynische Film schreckt auch heute noch auf, mit trockenen Witzen über Gaskammern und mit jugendlichen Hirnwäsche-Opfern, die überall noch Hakenkreuze einritzen. Sprüche wie dieser, von einer ehemaligen Nazi-Anhängerin zu ihrem amerikanischen Beschützer, lassen einen zusammenzucken: ‹Jetzt habe ich einen neuen Führer: dich. Heil, Johnny.› Man stelle sich vor, wie das Publikum damals frappiert war, wenige Jahre nach dem Krieg! Gerne sähe ich einen heutigen Filmschaffenden mit Wilders Mut die Herausforderung annehmen, darzustellen, wie eine Besatzungsarmee mit einem Land voller ‹offener Gräber und verschlossener Herzen› umspringt.» (Andrea Mullaney, eyeforfilm.co.uk, 27.11.2006)
Drehbuch: Charles Brackett, Billy Wilder, Richard L. Breen, Robert Harari, nach einer Vorlage von David Shaw
Kamera: Charles Lang jr.
Musik: Friedrich Hollaender
Schnitt: Doane Harrison
Mit: Marlene Dietrich (Erika von Schlütow), Jean Arthur (Phoebe Frost), John Lund (John Pringle), Millard Mitchell (Rufus J. Plummer), Peter von Zerneck (Hans Otto Birgel), Bill Murphy (Joe), Stanley Prager (Mike), Charles Meredith (Yandell)
116 Min., sw, DCP, E+D/d, ab 12