In Sidi Boulekbour, einem grossen, nach seinem Stifter benannten Friedhof bei einem abgelegenen algerischen Dorf, pilgern zahlreiche Hinterbliebene an die Gräber ihrer Lieben. Ali, der 70-jährige Totengräber, begegnet Joher, einer 60-jährigen Frau, die das Grab ihrer Schwester El Alia besucht. Sie will bald im selben Grab liegen, aber Selbstmord will sie nicht begehen. Sie bereitet sich auf ihren offenbar nahen Tod vor. Ali hilft ihr, Stoff für ein Leichentuch zu besorgen, stellt sie der Leichenwäscherin vor usw. Dabei lebt sich die verwitwete Joher im Haus ihrer Schwester ein und trägt bald deren Kleider und Schminke. Immer mehr schlüpft Joher in die Rolle von El Alia, die sie und ihre Familie zu Unrecht verstossen hatten. Ali hofft, mit der Hinwendung zum Leben werde Joher auch ihren Gefühlen für ihn nachgeben. Aber so einfach geht die Sache nicht.
Yasmine Chouikhs Regiedebüt ist eine eigenwillige Mischung aus besinnlichem Emanzipationsdrama, Liebeskomödie und politischer Allegorie, mit teils schrulligen Figuren und sehr lustigen Einfällen. Until the End of Time wurde an den Festivals von Granada, Annaba und Maskat preisgekrönt. (mb)
Drehbuch: Yasmine Chouikh
Kamera: Touzene Semchediine
Schnitt: Yamina Bachir
Mit: Djillali Boudjemaa (Ali), Djamila Aress (Joher), Mohamed Benbakreti (Imam), Imen Noel (Nassima), Mehdi Moulay (Nabil), Mohamed Takkerat (Jelloul)
94 Min., Farbe, DCP, Arab/d