«Marcello will die hübsche Aida loswerden – er hat seinen Spass mit dem Mädchen aus der Hotelband gehabt, sie durfte kurz schnuppern an einem Leben in besseren Verhältnissen. Womit er nicht gerechnet hat, ist die schiere Energie, Lebenslust und Findigkeit der jungen Frau. Wieder daheim, lässt er sich verleugnen von seinem Bruder – der sich in Aidas fröhliche Art verliebt.
Ein Film über Klassenantagonismen, dessen Grausamkeit in seiner Achtsamkeit liegt, in der Präzision, mit der hier die Minuten und Stunden betrachtet, verzeichnet werden. Bei aller Anteilnahme ist Valerio Zurlinis Blick sezierend: Die Pracht des Hauses Fainardi wird genauso en détail studiert wie die ärmliche Schlafstätte Aidas.» (Olaf Möller, Österreichisches Filmmuseum, 1/2013)
«Wir begegnen der jungen Claudia Cardinale in ihrer ersten Hauptrolle. Sie spielt das gefallene Mädchen, das auf die Versprechungen eines Aristokraten hereinfällt und dann von dessen jungem Bruder fast gerettet wird, differenziert und mit grossem Einfühlungsvermögen.» (Dagmar Wacker, The Huffington Post, 10.9.2014)
«Eine süsse Liebesgeschichte: Teenager. Der Bursche, unerfahren, jung, verliebt sich in ein älteres Mädchen, erfahren. Wunderschön inszeniert. Sehr gut eingesetzte Musik. Erinnert mich an Lattuadas Guendalina, eine andere süsse Romanze. Die Figur des Mädchens (Claudia Cardinale) ist unausgeglichen, verwirrt, aber lebendig. (…) Sie ist wild und mitunter schön, eine Art Neo-BB.» (Jonas Mekas, The Village Voice, 31.8.1961)
Drehbuch: Leonardo Benvenuti, Piero De Bernardi, Enrico Medioli, Giuseppe Patroni Griffi, Valerio Zurlini, nach einer Story von Leonardo Benvenuti, Piero De Bernardi, Enrico Medioli, Giuseppe Patroni Griffi, Valerio Zurlini
Kamera: Tino Santoni
Musik: Mario Nascimbene
Schnitt: Mario Serandrei
Mit: Claudia Cardinale (Aida Zepponi), Jacques Perrin (Lorenzo Fainardi), Luciana Angiolillo (Lorenzos Tante), Renato Baldini (Francia), Riccardo Garrone (Romolo), Elsa Albani (Lucia), Corrado Pani (Marcello Fainardi), Gian Maria Volontè (Piero Benotti), Romolo Valli (Don Pietro Introna), Enzo Garinei (Pino)
121 Min., sw, 35 mm, I/e