Kongeniale Verfilmung der autobiografischen Comic-Romane der gebürtigen Iranerin Marjane Satrapi. Die Protagonistin und ihre Mutter werden von Chiara Mastroianni und Catherine Deneuve gesprochen.
«Marjane Satrapi erzählt in Persepolis die Geschichte der kleinen Marji, eines rebellischen Mädchens, das in einer linksliberalen Familie in Iran aufwächst und draussen mit ihren Freunden Räuber und Gendarm spielt, während ihre Eltern auf den Strassen Teherans gegen den Schah demonstrieren. Die Errichtung des Gottesstaates macht 1979 für sie alle politischen und persönlichen Hoffnungen zunichte. Marjis geliebter Onkel Anusch wird vom Revolutionsgericht als russischer Spion hingerichtet; ein Schwager der Mutter stirbt, weil ihm eine Herzoperation im Ausland verweigert wird; und auch sie selbst muss sich den Regeln der Mullahs beugen, muss Kopftuch tragen, was sie natürlich nicht will. Sie will Jeans. Sie will Nike-Turnschuhe. Sie will Rockmusik.» (Julia Encke, FAZ, 2007)
«Wie Sie sicher bemerkt haben, verzichten wir in den Szenen, die in Iran spielen, auf jede Art von Orientalismus. Lokalkolorit gibt es da nicht, das haben wir nach Wien verlegt, wo Sie alles finden: Sachertorte, Kaffeehäuser, Trambahnen, den ganzen schönen Kitsch. Iran bleibt frei von den üblichen Orientklischees. Im Westen sind alle immer so überzeugt, etwas über Iran zu wissen. Je weniger sie wissen, desto überzeugter sind sie. Da muss man den Blick erst mal freiräumen.›» (Marjane Satrapi)
Drehbuch: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud, nach den Comics von Marjane Satrapi
Musik: Olivier Bernet
Schnitt: Stéphane Roche
Mit: Chiara Mastroianni (Marjane), Danielle Darrieux (Grossmutter), Catherine Deneuve (Mutter), Simon Abkarian (Vater), Gabrielle Lopes Benites (Marji), François Jerosme (Anoush), Tilly Mandelbrot (Lali)
96 Min., Farbe + sw, 35 mm, F/d