«Faezeh Azizkhani macht in ihrer unterhaltsamen Film-im-Film-Konstruktion For a Rainy Day die Marotten ihrer eigenen Mutter zum Thema, die sich nach einem Traum einbildet, bald sterben zu müssen. Angesichts dieses eingebildeten Ablaufdatums sieht sie sich plötzlich zwischen Aberglauben, traditionellen Rollenerwartungen und (Mutter-)Pflichten, aber auch dreist-anarchischen Selbstverwirklichungs- und Rachesehnsüchten hin- und hergerissen.
In einer aberwitzigen Szene beginnt sich die Mutter derart pathetisch in ein Videotestament (mit Koranzitaten) hineinzusteigern, dass sich die Tochter an die Videobotschaft einer Selbstmordattentäterin erinnert fühlt. Allmählich wird aus dem Dokumentarfilmprojekt eine Wunscherfüllungsmaschine für alle Beteiligten – wobei es Mutter und Tochter sogar gelingt, Filmstar Hedye Tehrani zur Mitwirkung zu überreden. Mit Leichtigkeit und genauer Beobachtungsgabe bietet der Film tiefe Einblicke in die Zerrissenheiten der iranischen Gesellschaft.» (Matthias Wittmann)
Drehbuch: Faezeh Azizkhani
Schnitt: Mostafa Khergehgar
Mit: Shirin Agharezakashi, Farzaneh Gerayli, Vahid Azizkhani, Hedye Tehrani
90 Min., Farbe, DCP, Farsi/e