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Under the Skin of the City
(Zir-e poost-e shahr)
Rakhshan Banietemad (Iran 2001)

Die vielfach preisgekrönte Arbeit Under the Skin of the City ist der Abschluss von Rakhshan Banietemads inoffizieller Stadt-Trilogie und mit Abstand ihr erzählerisch komplexester Spielfilm. Es ist die Geschichte von Tuba, einer Frau, die als Nebenfigur in The May Lady vor Gericht um ihr Kind kämpfte. Tuba arbeitet in einer Fabrik, um ihren Mann und ihre vier Kinder durchzubringen. In einem verzweifelten Versuch, seiner Mutter zu helfen, bringt ihr ältester Sohn die ganze Familie in noch grössere Schwierigkeiten. Die emotionale Intensität wird durch die hervorragende schauspielerische Leistung von Golab Adineh als Tuba und von Mohammad Reza Foroutan als ihr Sohn Abbas gesteigert. Under the Skin of the City war der meistbesuchte Film des Jahres im Iran, und zwar ohne jegliche Fernsehwerbung. Banietemad setzte sich direkt mit der Politik auseinander – oder vielmehr mit dem Versagen der Politik –, indem sie ihre Geschichte in der Zeit vor den Parlamentswahlen ansiedelte und politische Debatten in die Alltagsgespräche ihrer Figuren einflocht. Einige Hauptfiguren des Films werden 2014 in Banietemads Tales wieder auftauchen. (Tara Najd Ahmadi, Filmmuseum Wien, 2022)
«Rakhshan Banietemad zeigt in der Alltagsgeschichte einer Durchschnittsfamilie, Aspekte der individuellen Mühsal und Ratlosigkeit der iranischen Gesellschaft und zeichnet damit ihren Mikrokosmos auf. Der Vater ist arbeitsunfähig und die Mutter, Arbeiterin in einer Fabrik, bringt das Geld nach Hause. Sie müht sich auch sonst Tag und Nacht darum, die Familie über die Runden zu bringen und im Lot zu halten. Alles andere als einfach – in einer Gesellschaft, die ohne Perspektiven sich im Spannungsfeld zwischen Tradition und Modernität befindet. Die erwachsenen Kinder, finanziell abhängig vom Lohn der Mutter, versuchen alles, um aus der Ausweglosigkeit herauszukommen; Auswanderung, politisches Engagement, Weglaufen vor häuslicher Gewalt; und das alles ohne Perspektive einer Erfüllung. Im quasi neo-realistischen Stil zeigt uns die Regisseurin, Gewinnerin des Preises für das beste Drehbuch in Venedig, in mitfühlend-aufwühlender Weise den dunklen Alltag einer Gesellschaft, die im Spannungsfeld des Gestern und Heute täglich Zerreissproben zu durchlaufen hat.» (Stadtkino Wien)

Drehbuch: Rakhshan Banietemad
Kamera: Hossein Jafarian
Schnitt: Mostafa Kherghehpoosh

Mit: Golab Adineh (Tuba), Mohammad Reza Foroutan (Abbas), Baran Kosari (Mahboubeh), Ebrahin Sheibani (Ali), Mohsen Ghazi Moradi (Mahmoud), Mehraveh Sharifinia (Masoumeh), Homeira Riazi (Hamideh), Alireza Oosivand (Nasser Khan)

92 Min., Farbe, DCP, Farsi/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
18.5.2023
20:45
Fr.,
9.6.2023
18:30