Im Bengalen des 19. Jh. lebt die schöne Doyamoyee im Landhaus ihres gebrechlichen Schwiegervaters Kalikinkar. Ihr modern gesinnter Mann Umaprasad studiert Jura in Kalkutta, und so ist sie faktisch im Haus eingesperrt. Kalikinkar hat nachts eine Vision, dass die von ihm verehrte Göttin Kali sich in Doyamoyee manifestiert. Prompt erklärt er öffentlich seine Schwiegertochter zum Avatar Kalis und lässt sie anbeten. Die junge Frau weiss nicht, wie ihr geschieht, und als sie Kranke heilen und Wunder wirken soll, ist sie endgültig überfordert.
«Die vielen Ebenen, auf denen The Goddess funktioniert, halten einen durchweg auf Trab und sind faszinierend. Die psychologischen Aspekte des Films (der kranke und alte Schwiegervater, der sich vor einer Gottheit verkrümmt, die auf Bengalisch ‹Ma› heisst, und dabei seinem Sohn die Frau stiehlt) klingen in einem breiteren politischen Kontext nach, in dem der Schwiegervater, der sich über die westliche Lebensweise seines Sohnes ärgert (...) und den Zusammenbruch der Gesellschaft fürchtet, die ihn reich gemacht hat, die Religion als Waffe gegen den Wandel einsetzt.» (David Rosenbaum, The Boston Phoenix, 5.10.1976)
Restored by the Satyajit Ray Preservation Project through a collaboration of the Academy Film Archive, the Merchant-Ivory Foundation and The Film Foundation. Print courtesy of the Academy Film Archive.
Drehbuch: Satyajit Ray, nach der Erzählung von Prabhat Kumar Mukherjee
Kamera: Subrata Mitra
Musik: Ali Akbar Khan
Schnitt: Dulal Dutta
Mit: Chhabi Biswas (Kalikinkar Roy), Soumitra Chatterjee (Umaprasad), Sharmila Tagore (Doyamoyee), Purnendu Mukherjee (Taraprasad), Karuna Bannerjee (Harasundari), Arpan Chowdhury (Khoka, das Kind), Anil Chatterjee (Bhudeb), Kali Sarkar (Professor Sarkar), Mohammed Israil (Nibaran), Khagesh Chakravarti (Kaviraj), Santa Devi (Sarala)
93 Min., sw, 35 mm, Beng/e