Nach seiner Zeit in der Fremdenlegion und dem gescheiterten Versuch, sich mit einer Polizistenlaufbahn in die Bequemlichkeit des Beamtentums zurückzuziehen, wird Hans Epp Obst- und Gemüsehändler. Mit sonorer Stimme bietet er seine Waren in tristen Hinterhöfen feil. Den Ansprüchen der Mutter und seiner grossen Liebe kann Hans nicht gerecht werden. Seiner zänkischen Ehefrau mangelt es an Sensibilität. So findet der wortkarge Hans vermehrt Zuflucht im Alkohol.
Als erster Film, den Fassbinder unter dem Eindruck der Melodramen Douglas Sirks gedreht hat, besticht Händler der vier Jahreszeiten mit frappierender Einfachheit und Zärtlichkeit für die Figuren. In der Enge der Verhältnisse wird ihre Verletzlichkeit deutlich spürbar.
(Harun Gradascevic)
Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder
Kamera: Dietrich Lohmann
Musik: Rocco Granata, Rainer Werner Fassbinder
Schnitt: Thea Eymèsz
Mit: Hans Hirschmüller (Hans Epp, der Obsthändler), Irm Hermann (Irmgard Epp, seine Frau), Hanna Schygulla (Anna Epp, seine Schwester), Andrea Schober (Renate Epp, seine Tochter), Gusti Kreissl (Hans' Mutter), Heide Simon (Heide, Hans' zweite Schwester), Kurt Raab (Kurt, Heides Mann), Klaus Löwitsch (Harry), Karl Scheydt (Anzell), Ingrid Caven (Hans' grosse Liebe), Walter Sedlmayr (Händler mit Obstkarren), Daniel Schmid (Bewerber)
89 Min., Farbe, 35mm, D