BRD 1982
Bei einem Landaufenthalt wickelt der Matrose Querelle illegale Opiumgeschäfte ab. Als er in die Welt des Bordellbesitzers Nono und von dessen Frau Lysiane eintritt, wird er in ein homoerotisches Spiel aus Macht und Unterwerfung verstrickt.
Fassbinder übersetzt den Roman «Querelle de Brest» von Jean Genet in ein surreales Studio-Hafensetting, in dem Verrat, Mord und homosexuelles Begehren verhandelt werden. Das phallische Setdesign sowie die gelb-orange und blaue Ausleuchtung erzeugen eine queere Künstlichkeit, die mit Fassbinders früherem Realismus bricht. In seiner Zeit unverstanden, gilt Fassbinders letzter Film heute als Vorläufer des New Queer Cinema. Gewidmet ist Querelle dem verstorbenen Schauspieler El Hedi ben Salem.
(Elisabeth Agethen)
Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder, Burkhard Driest
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Schnitt: Juliane Lorenz, Rainer Werner Fassbinder
Mit: Brad Davis (Querelle), Franco Nero (Leutnant Seblon), Jeanne Moreau (Lysiane), Hanno Pöschl (Robert / Gil), Günther Kaufmann (Nono), Burkhard Driest (Polizist Mario)
106 Min., Farbe, 35 mm, D